Riesenärger um Mario Götze. Während der Mittelfeldspieler nach der ersten Roten Karte seiner Bundesliga-Karriere noch völlig fassungslos in der Umkleidekabine saß, hatte zumindest Jürgen Klopp seinen Humor wiedergefunden. "Wir haben uns ja schon Sorgen gemacht, wie wir den Jungen auf dem Boden halten können. Schiedsrichter Wolfgang Stark hat sich berufen gefühlt, dabei mitzuhelfen", sprach der Trainer von Borussia Dortmund mit sarkastischem Unterton den negativen Höhepunkt des torlosen Gipfeltreffens bei Vizemeister Bayer Leverkusen an. "Das als Tätlichkeit zu werten, ist nicht möglich. Mario ist so ziemlich der Letzte, der so etwas tun würde", echauffierte sich Klopp

Ein Spieltag nach Maß war es indes für Mario Gomez. Mit einem Hattrick schoss der Torschützenkönig den FC Bayern München im Alleingang zum 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die Debatte um Philipp Lahm und dessen Buch "Der feine Unterschied" rückte dank der Gomez-Gala so in den Hintergrund. Kleiner Wehmutstropfen: Gomez zog sich eine Adduktorenverletzung zu und muss die Länderspiele gegen Österreich und Polen absagen.

In Wolfsburg herrscht hingegen Alarmstimmung. Nach dem desolaten Auftritt in Freiburg ist von Krise die Rede. Kapitän Christian Träsch rechnete unmittelbar nach dem 0:3 schonungslos mit sich und seinen Teamkollegen ab. "Wir sind nicht als Mannschaft aufgetreten, jeder hat sein eigenes Süppchen gekocht. Jeder muss dem anderen helfen, das fehlt einfach. Jeder denkt zu sehr an sich", sagte der Nationalspieler im Anschluss an die Partie.

Deutlich bessere Laune hatte Alexander Esswein vom 1. FC Nürnberg, der mit seinem Tor das Derby gegen den FC Augsburg entschied. In der Vorwoche wurde das Offensivtalent von Trainer Dieter Hecking noch aus dem Kader gestrichen. "Ich war sehr motiviert", berichtete der 250 000-Euro-Neuzugang von Dynamo Dresden, der in der 76. Spielminute mit seinem ersten Bundesligator für das Glanzlicht eines tristen Fußball-Kicks sorgte.

In Bremen scheint die Fußball-Welt nach dem 2:1-Sieg in Hoffenheim wieder in Ordnung zu sein. Der nächste Gegner des HSV feierte dank der beiden Torjäger Markus Rosenberg und Marko Arnautovic überraschend das Comeback als Jäger von Bayern München. "Wir sind mit dem Saisonstart sehr zufrieden. Jetzt wollen wir oben dranbleiben und auch am kommenden Spieltag das Derby gegen den HSV gewinnen. Die stehen ja nun mit dem Rücken zur Wand", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Überschattet wurde der Erfolg jedoch von Ausschreitungen. Bremer Anhänger hatten sich provozieren lassen und mit Fahnenstangen auf 1899-Ordner eingeprügelt. Allofs: "Ich muss mit unseren Fanbeauftragten sprechen. Aber schön ist so was sicher nicht."