Es waren deutliche Worte, die Stale Solbakken unmittelbar nach dem desaströsen 1:5 bei Schalke 04 fand. "Im Inneren ist es für mich die Hölle", sagte der neue Trainer des 1. FC Köln äußerlich gefasst: "Der Druck auf mich ist hoch, aber ich habe Vertrauen in meine Arbeit. Ich denke nicht an meine persönliche Situation, sondern ich glaube an mein Konzept." Er rechnet in der kommenden Woche mit "sehr großem Druck durch Presse und Fans" und erwartet nach zwei deutlichen Niederlagen zum Saisonstart ein richtungweisendes Duell mit dem 1. FC Kaiserslautern am kommenden Sonnabend: "Das wird schon ein großes, großes Spiel."

Für Schalkes Stürmer Klaas-Jan Huntelaar war bereits die Partie gegen Köln ein ganz großes. Zum ersten Mal erzielte der Niederländer in der Bundesliga drei Treffer. Als Erinnerung sicherte sich der Torjäger den Spielball, der in seinem Haus einen besonderen Platz erhalten soll.

Ähnlich gute Laune wie bei Schalke herrscht derzeit auch beim FSV Mainz 05. Nach dem 2:1-Sieg in Freiburg steht die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel auf dem ersten Tabellenplatz. Eine Situation, die Mainz bereits aus der Vorsaison kennt. Damals gewannen die "Bruchweg-Boys" die ersten sieben Saisonspiele. Zum Matchwinner avancierte Ex-HSV-Profi Eric Maxim Choupo-Moting, der sein erstes Tor für seinen neuen Klub erzielen konnte

Von derart positiven Gefühlen kann man beim SC Freiburg nur träumen. Nach der Pokal-Pleite beim Drittligisten Unterhaching und dem Remis beim Aufsteiger in Augsburg warten die Schwarzwälder unter ihrem neuen Trainer Marcus Sorg noch auf den ersten Saisonsieg. Grund zur Panik sieht der Übungsleiter dennoch nicht. "Die Mannschaft war sehr couragiert und hat viel Aufwand betrieben. Das müssen wir fortsetzen, dann gibt es wieder Punkte."

Ein Déjà-vu-Erlebnis hat man derzeit in Hannover. Schaut man sich die Spiele von Hannover 96 an, könnte man meinen, eine Sommerpause hätte es nie gegeben. Abgeklärt und souverän wie in der erfolgreichen Vorsaison gewann die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka beim 1. FC Nürnberg mit 2:1. Kein Wunder, dass nach den beiden Auftaktsiegen vor dem Europa-League-Qualifikationsspiel am Donnerstag gegen den FC Sevilla das Selbstvertrauen groß ist. Wir werden alles tun, um weiterzukommen. Wir haben gar nichts zu verlieren. Ich glaube an unsere Mannschaft, die schon unter Beweis gestellt hat, dass sie Großes leisten kann", sagt Slomka.

Ein besonderes Jubiläum feierte der Deutsch-Brasilianer Cacau vom VfB Stuttgart. Mit dem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach erzielte der Nationalspieler in seinem 250. Bundesliga-Spiel sein 80. Tor. "Im Moment läuft es bei mir einfach rund. Am liebsten würde ich jede Woche ein Tor machen", sagte der Stürmer.

Auf dem Betzenberg bewahrte Itay Shechter den 1. FC Kaiserslautern vor einem Fehlstart. Der Israeli glich in der 80. Minute den Führungstreffer des FC Augsburg durch Sascha Mölders aus. Somit warten die Schwaben weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg der 104-jährigen Vereinsgeschichte.