Der Deutsch-Brasilianer hat Freunde und Familie nach Stuttgart eingeladen

Stuttgart. Beim "Heimspiel gegen seine alte Heimat" sollen alle dabei sein. 60 Karten hat Cacau beim Deutschen Fußball-Bund bestellt. Familie, Freunde und Verwandte - alle sollen auf der Tribüne sitzen, wenn der gebürtige Brasilianer das wohl emotionalste Spiel seiner Karriere bestreitet. "Das ist eine große Ehre für mich, ein Traum geht in Erfüllung. Gegen mein Geburtsland zu spielen, und das in Stuttgart, ist etwas ganz Besonderes", sagt der Torjäger vor dem Fußball-Länderspiel gegen Rekordweltmeister Brasilien am Mittwoch in seiner Wahlheimat Stuttgart.

Die kaffeebraunen Augen funkeln, wenn Jeronimo Maria Barreto Claudemir da Silva, so sein richtiger Name, über sein Geburtsland spricht, das er einst mit 17 Jahren, aus ärmlichen Verhältnissen kommend, verlassen hat. "Ich kann noch gar nicht sagen, wie es sich anfühlen wird", sagt der 30-Jährige vom VfB Stuttgart, der seit dem 2. Februar 2009 deutscher Staatsbürger ist und längst zum Inventar der deutschen Nationalmannschaft gehört. Er würde gern sein 18. Länderspiel bestreiten.

Er habe sich in seinem ganzen Leben durchkämpfen müssen, betont Cacau, der sich von einer Leistenoperation erholt hat. Einst habe er für den Fünftligaklub Türk Gücü München gespielt, nun trage er das DFB-Trikot. "Deutschland hat mich adoptiert", sagt er lächelnd. Inzwischen ist er schon so deutsch, dass er den Spitznamen "Helmut" hat. Auch seine beiden Kinder sind in Deutschland geboren.

Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen kennzeichnen nicht nur sein Naturell, sondern auch sein Spiel auf dem Platz. "Er unterscheidet sich in seiner Spielweise von den anderen Stürmern, die ich habe", beschreibt Bundestrainer Joachim Löw die Qualitäten des Deutsch-Brasilianers, der seit dem 29. Mai 2009 in 17 Länderspielen vier Tore erzielte.