Bundesliga legt weiter großen Wert auf gesunde Finanzen. Dortmund erhöht Budget

Hamburg. Klotzen im Süden, kleckern im Norden: Während Branchenprimus Bayern München in der Saison 2011/2012 wie gewohnt den mit Abstand höchsten Lizenzspieleretat der Fußball-Bundesliga stellt, herrscht allen voran bei den einstigen Titel-Rivalen aus Hamburg und Bremen neue Bescheidenheit. Sowohl Werder Bremen als auch der HSV haben im Sommer den Rotstift angesetzt und müssen mit nicht einmal der Hälfte der bayerischen 100 Millionen Euro auskommen.

"Wir können nicht aus dem Vollen schöpfen und solche Investitionen tätigen wie in der Vergangenheit, sondern müssen die Kosten senken", sagt Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs, der mit dem Aufsichtsrat um jeden Transfer-Euro feilschen muss. Sein Problem: Der Kader ist weiter sehr teuer, doch in der Kasse fehlen die Einnahmen aus dem Europapokal.

Kräftig eingedampft hat auch der HSV seinen Lizenzspieleretat - von zuletzt 47 auf etwa 35 Millionen Euro. "Wir werden nur das Geld ausgeben, das auch vorhanden ist", sagt der neue Sportchef Frank Arnesen und spricht von einem "großen Umbruch". Seine Devise: Lieber Talente ausbilden als Geld aus dem Fenster werfen.

Ein Motto, das sich auch Borussia Dortmund auf die Fahne geschrieben hat. Der Meister gehört dennoch zu den wenigen Klubs, die ihren Personaletat aufgestockt haben, von 36 auf 41 Millionen Euro. "Aber wir sind nicht so weit, dass wir einen immens hohen Betrag in einen einzigen Mann investieren können, von dem wir nicht wissen, ob er sich hier durchsetzen wird", sagt Klopp.

Im Liga-Vergleich liegt der BVB dann auch nur auf dem fünften Platz hinter dem FC Bayern, dem ewigen Rivalen Schalke 04 (60 Millionen), dem VfB Stuttgart (50) und dem VfL Wolfsburg (50/alle Zahlen sind Schätzwerte vom Sport-Informationsdienst). Zu den Vorzeige-Sparern gehören auch die Schwaben: "Da wir nicht im Europapokal spielen, müssen wir im Personalbudget etwas verändern", sagte Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic.

Zu den Aufsteigern zählt dank des neuen Stadions der 1. FSV Mainz 05, der seinen Lizenzspieleretat auf den Vereinsrekord von 23 Millionen steigerte. "Wir haben nicht ohne Grund die Bedeutung der neuen Arena für unsere wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit betont", sagt Manager Christian Heidel.

Auf den "Abstiegsplätzen" liegen Aufsteiger FC Augsburg (15,5), der 1. FC Kaiserslautern (15,0) und der SC Freiburg (13,5). Acht Mal Freiburg ist einmal Bayern. Entsprechend tief stapeln die Trainer. Augsburgs Jos Luhukay: "Wir haben einen der kleinsten Etats der Liga. Da können wir nicht davon sprechen, dass es einfach wird."