Mexiko-Stadt. Als die stolzen Mexikaner im legendären Aztekenstadion nach dem 2:0-Sieg gegen Uruguay den Siegerpokal in die Höhe reckten, hatten auch die deutschen Junioren ihren Frieden mit der U-17-Weltmeisterschaft geschlossen. "Die Mannschaft hat eine tolle WM gespielt. Wir haben Deutschland gut repräsentiert", sagte DFB-Trainer Steffen Freund nach der furiosen Aufholjagd beim 4:3-Erfolg im Spiel um Platz drei gegen Brasilien.

Sechs Siege in sieben Spielen, 24 Tore, toller Fußball - die Auftritte waren beste Werbung und wecken Begehrlichkeiten bei Verbänden und Vereinen. So hatte der Dortmunder Ex-Profi Erdal Keser, Europa-Scout der türkischen Nationalelf, schon während des Turniers erklärt, dass zwei, drei Spieler bereits ihre Zusage für eine Zukunft in der Türkei gegeben hätten. Matthias Sammer tat diese Aussage zwar als "Blödsinn" ab, doch der DFB-Sportdirektor weiß auch, dass das Interesse im Ausland geweckt ist. Elf der 21 Spieler haben einen Migrationshintergrund. Und auch die Spielerberater eröffnen nun die Jagd auf die Talente.

Von allen Spekulationen unbeeindruckt lieferte das DFB-Team gegen Brasilien eine Energieleistung ab und verwandelte ein 1:3 noch in einen Sieg. "Der Trainer ist mittlerweile ein guter Freund geworden. Auch wenn sich unsere Wege jetzt trennen, werden wir immer zu ihm kommen können", sagte Robin Yalcin vom VfB Stuttgart. Kapitän Emre Can von Bayern München widmete Freund gar den Sieg gegen Brasilien: Es sei eine tolle Saison mit der EM-Silbermedaille und Bronze bei der WM als Höhepunkt gewesen.