Warschau. Nach dem internen Machtkampf der letzten Tage gab es bei den Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Sonntag im Warschauer Palast der Kultur und Wissenschaft erstmals wieder entspanntere Gesichter. Die deutsche Nationalmannschaft hat auf ihrem Weg zur EM 2012 in Polen und der Ukraine trotz einiger brisanter Duelle die erwartet lösbaren Aufgaben erwischt. Als Kopf der Gruppe A trifft der gesetzte dreimalige Welt- und Europameister auf die Türkei, Österreich, Belgien, Kasachstan und erneut auf Aserbaidschan mit Berti Vogts.

"Wir sind zusammen mit der Türkei Favorit in dieser Gruppe. Ich denke schon, dass wir bei der EM 2012 dabei sein werden", sagte ein optimistischer Bundestrainer Joachim Löw. Am 18. und 19. Februar soll in der DFB-Zentrale der Spielplan für die EM-Qualifikation erarbeitet werden, die für Deutschland einige besondere Duelle birgt. Vor allem die Spiele gegen die Türkei, zuletzt bei der EM 2008 Halbfinalgegner der DFB-Auswahl (3:2), und gegen den Nachbarn Österreich versprechen Emotionen und Brisanz. Sofort wurden wieder Erinnerungen an die Schmach von Córdoba oder die Schande von Gijón wach.

Zudem kommt es gegen Kasachstan, gegen die die Deutschen in ihrer Länderspielgeschichte noch nie gespielt haben, und Aserbaidschan zu Begegnungen mit deutschen Trainern. Kasachstan wird vom Ex-Stuttgarter Bernd Storck betreut, Aserbaidschan von Ex-Bundestrainer Vogts. Schon in der Qualifikation zur WM 2010 hatte Vogts sein Heimatland herausgefordert, war bei beiden Partien aber ohne Chance (0:4/0:2).

"Wir freuen uns auf die großen Deutschen, von denen wir viel lernen können. Ich bin zufrieden mit der Auslosung. Bei den Spielen gegen die Deutschen können wir viel Geld einnehmen. Das ist wichtig für die Entwicklung des Fußballs in Aserbaidschan", sagte Vogts nach der von Zbigniew Boniek und Andrzej Szarmach sowie Oleg Blochin und Andrej Schewtschenko vorgenommenen Auslosung.

Löw sprach angesichts der Begegnungen gegen Vogts und Storck von "einer deutschsprachigen Gruppe". Allerdings seien die Spiele in Aserbaidschan und Kasachstan "logistisch gesehen nicht ganz einfach".