Madrid. Eine kaputte Trophäe, Fangesänge für den "verlorenen Sohn" Raúl und eine Party bis zum Morgengrauen. Nur die Oberschenkel-Verletzung von Sami Khedira trübte die Siegesfeier von Real Madrid nach dem 1:0-Erfolg im spanischen Pokal gegen den Erzrivalen FC Barcelona. Denn für den Nationalspieler hat sein erster Titelgewinn mit den "Königlichen" ein bitteres Nachspiel. "Diese Saison ist für mich gelaufen", sagte Khedira. Sein Trainer José Mourinho hat ihn dagegen für das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League am 3. Mai in Barcelona noch nicht abgeschrieben. "Es ist absurd zu behaupten, dass er nicht mehr spielt."

Die Feier nach dem Ende des 18 Jahre währenden "Pokal-Fluchs" von Real war legendär. Vor allem der Fauxpas von Sergio Ramos, der den 15 Kilo schweren Pokal von der obersten Etage des offenen Doppeldecker-Busses fallen ließ, wird in die "Clásico"-Geschichte eingehen. Der Bus überrollte die Trophäe und beschädigte sie schwer. "Versicherungstechnisch ein Totalschaden", erklärte Juwelier Federico Alegre. Die "Königlichen" bekamen eine Kopie.

Für Gänsehaut-Stimmung sorgten 50 000 Real-Fans bei der Feier am Cibeles-Brunnen. "Wir sind nicht alle da - Raúl fehlt", skandierten sie. 16 Jahre spielte der jetzige Schalker Stürmer für die Königlichen, gewann fast jeden Titel. Aber der spanische Pokal fehlt der Real-Ikone in seiner Sammlung. "Ich freue mich für alle Fans, die ich im Stadion und am Cibeles-Brunnen habe feiern sehen", sagte Raúl.