Der 1. FC Köln hat einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Durch den Treffer von Milivoje Novakovic in der Nachspielzeit zum 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg feierten die Kölner bereits den siebten Heimsieg der Saison und überboten damit die bisherige Bestmarke aus der Saison 1987/88. Zudem verschafften sich die Kölner, die jetzt 35 Punkte auf dem Konto haben, eine hervorragende Ausgangsposition im Kampf gegen den Abstieg. Nürnberg hingegen verpasste den Sprung auf Platz fünf und verliert die Europapokalplätze immer mehr aus den Augen.

Borussia Dortmund hatte so seine Probleme gegen Hannover 96. Doch durch eine furiose Schlussphase mit vier Treffern ist die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp weiter klar auf Meisterschaftskurs. Während Kevin Großkreutz nach dem 4:1-Sieg das M-Wort bereits in den Mund nahm ("Wer so zurückkommt, hat es verdient, deutscher Meister zu werden") und die Fans feierten, als wäre die Schale bereits in Dortmund eingetroffen, ließ sich Klopp von Gäste-Trainer Mirko Slomka ärgern. "Kloppo, ich muss dir zum Titel gratulieren", hatte der gesagt. Klopp konterte wenig amüsiert: "Das muss ich zurückweisen. Aber ihr kommt sicher in die Champions League. Alles andere wäre eine Überraschung." Hannover ist nach der Niederlage und dem 1:0-Sieg der Bayern auf Rang vier abgerutscht.

Der frühzeitig offenbarte Abgang von Trainer Jupp Heynckes und die Spekulationen um einen Wechsel von Arturo Vidal zu Bayern München bringen Bayer Leverkusen nicht vom direkten Weg in die Champions League ab. Als bestes Rückrundenteam festigte Bayer durch das 1:0 beim 1. FC Kaiserslautern den zweiten Platz und hält sieben Punkte Vorsprung vor Bayern München. Dabei lief es lange Zeit nicht rund gegen die Pfälzer - bis Sidney Sam, letzte Saison noch Aufstiegsgarant der Lauterer, seinem Exklub den K. o. versetzte. Ein Treffer mit Ansage. "Ich habe ihm gesagt, dass er mal wieder dran sei, ein Spiel für uns zu entscheiden", sagte Heynckes. Dass der Noch-Bayer-Trainer in München auf die Anwesenheit von Vidal verzichten muss, machte Rudi Völler deutlich: "Arturo wird bei uns bleiben, das ist sicher", sagte der Sportdirektor.

Sven Ulreich, zwischenzeitlich aussortierter Torhüter des VfB Stuttgart, erlebte beim 1:1 seines Klubs bei Werder Bremen einen intensiven Nachmittag. Ulreich rettete den Stuttgartern den glücklichen wie wichtigen Zähler im Abstiegskampf, indem er mit zahlreichen Paraden die vielen Bremer Chancen vereitelte. "Ein bisschen zu viele", monierte der seit Wochen starke Torhüter später. Der 22-Jährige, den Trainer Bruno Labbadia eher unfreiwillig von der Bank zurückholen musste, nachdem er Ende Februar dorthin verbannt worden war, trieb die Bremer Angreifer zur Verzweiflung. Die Lobeshymnen nahm Ulreich gelassen entgegen und kommentierte seine Leistungssteigerung frech: "Vielleicht liegt es an der Leck-mich-am-Arsch-Einstellung."

Der TSV 1860 München hat in letzter Minute die Auflagen der DFL erfüllt, eine Gesamtlösung der weiterhin bedrohlichen finanziellen Lage steht aber aus. Der fristgerechte Liquiditätsnachweis in Höhe von 1,5 Millionen Euro sichert vorerst nur den Spielbetrieb bis zum Saisonende. Nun haben die Sechziger etwa fünf Wochen Zeit, die drohende Insolvenz endgültig abzuwenden und die Lizenz für die neue Spielzeit zu erhalten. Dazu benötigt der Zweitligaklub acht Millionen Euro. Präsident Dieter Schneider betonte, er sei zu 99 Prozent sicher, dass es mit dem Klub auch in der nächsten Saison weitergehe.

Torjäger: 19 Tore: Papiss Cissé (Freiburg), Mario Gomez (Bayern München). 16: Theofanis Gekas (Frankfurt).