São Paulo. Als der Ball im Winkel einschlug, krachte Feuerwerk am Himmel über São Paulo, und Rogério Mücke Ceni versank unter einer Spielertraube. Auf der Anzeigetafel leuchteten riesengroß sein Name und die 100, denn der Scharfschütze unter den Fußballtorhütern hatte mit seinem Tor eine magische Marke erreicht. Es könnte ein Rekord für die Ewigkeit sein. Und Ceni, der seit 14 Jahren beim dreimaligen Weltpokalsieger FC São Paulo eigentlich hauptberuflich Tore verhindert, hatte sich wieder einmal akribisch vorbereitet. Nach dem Training am Sonnabend hatte er 40 Freistöße getreten, entsprechend perfekt segelte der Ball tags darauf beim Derby gegen die Corinthians zum 2:1 über die Mauer.

"Caramba, ich bin glücklich!", sagte Ceni, der im Pass noch den deutschen Familiennamen Mücke trägt: "Es ist ein Geschenk Gottes. Es gibt Tage, da schaut er auf dich." Er hat nun 56 Freistöße und 44 Elfmeter verwandelt. Die Fifa verwehrt dem Brasilianer jedoch zwei Treffer in Testspielen. In der Bundesliga hat Jörg Butt (26) die meisten Treffer als Keeper erzielt.