Was Franck Ribéry von der Europa League hält, ist eindeutig: "Dieser Wettbewerb ist scheiße, den müssen wir verhindern", gab der Münchner nach dem Spiel gegen den SC Freiburg zu Protokoll. Er selbst trug mit seinem Siegtor zum 2:1 (88.) dazu bei, dass der Rekordmeister weiterhin die Chance auf die Champions-League-Qualifikation wahrte. "Heute hat die Qualität eines Ribéry in einer Einzelaktion entschieden", sagte Trainer Robin Dutt nach der vierten Niederlage in Folge.

Vier Tage nach dem Aus in der Königsklasse gegen Inter Mailand sorgte Bayern-Stürmer Mario Gomez mit seinem 19. Saisontreffer für die Führung (9.). Papiss Cissé, sein mit 18 Toren schärfster Verfolger in der Torschützenliste, traf ebenfalls (17.), nachdem er zuvor mit einem Foulelfmeter an Bayerns Thomas Kraft gescheitert war, und bleibt mit 18 Toren in Reichweite. Der eingewechselte Miroslav Klose kam zu seinem 300. Erstliga-Einsatz.

Werder Bremen kann sich im Abstiegskampf voll und ganz auf Claudio Pizarro verlassen. Der peruanische Routinier war beim 3:1 in Nürnberg an allen drei Toren der Norddeutschen beteiligt. Das 2:1 machte er selbst, die beiden von Sandro Wagner verwandelten Elfmeter (27., 89.) holte er heraus. Ilkay Gündogan traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich (30.). Allerdings bekam der Bremer Sieg einen faden Beigeschmack. Dem zweiten Strafstoß ging eine Pizarro-Schwalbe voraus. Schiedsrichter Michael Weiner pfiff trotzdem. Außerdem zeigte der Referee Nürnbergs Timothy Chandler nach zwei harmlosen Fouls Gelb-Rot. "Was sich der Mann in Schwarz erlaubte, war genauso katastrophal wie unsere Leistung", ärgerte sich "Club"-Trainer Dieter Hecking, dessen Serie von acht ungeschlagenen Partien riss. Werders Sportdirektor Klaus Allofs hingegen freute sich: "Wir sind mutiger, wir sind konzentrierter - und dann fängt man eben auch an, besser Fußball zu spielen." Ob Bremens Erfolgswelle nach der Länderspiel-Pause anhält, ist jedoch fraglich. Leistungsträger Pizarro sah seine fünfte Verwarnung und fehlt am übernächsten Sonnabend beim Abstiegsduell gegen den VfB Stuttgart.

Ein Comeback nach Maß feierte Hannovers Didier Ya Konan. Die vergangenen drei Spiele musste der Ivorer aufgrund einer Kniereizung passen, beim 2:0 gegen Hoffenheim stand der quirlige Angreifer erstmals wieder in der Startformation, traf sofort wieder. Sein 1:0 in der 38. Minute war bereits der zwölfte Saisontreffer des 26-Jährigen. Das zweite Tor von Mohammed Abdellaoue leitete er ein. Durch den Erfolg schraubten die Niedersachsen ihren Vereinsrekord auf bemerkenswerte 50 Zähler und träumen als Tabellendritter weiter von der Champions-League-Qualifikation."Wir kämpfen um einen Platz in Europa. Es wäre aber vermessen, die Champions League als Ziel auszugeben", relativierte Trainer Mirko Slomka. Außerdem erfreulich für Hannover: Christian Schulz und Karim Haggui verlängerten ihre Verträge nach dem Spiel in der Kabine bis 2014.

Torjäger. 19 Tore: Mario Gomez (Bayern). 18 Tore: Papiss Cissé (Freiburg). 16 T.: Theofanis Gekas (Frankfurt). 12 T.: Didier Ya Konan (Hannover), Lukas Podolski (Köln), André Schürrle (Mainz). 11 T.: Milivoje Novakovic (Köln), Lucas Barrios (BVB), Mladen Petric (HSV), Raúl (Schalke), Srdjan Lakic (FCK).