Gelsenkirchen. Es war genau eine Minute vor zwölf, als Felix Magath gestern auf dem Schalker Trainingsgelände vor die Tür trat. Der Trainer und Manager des FC Schalke 04 ließ sich am Tag nach dem Einzug ins Viertelfinale der Champions League mit den Fans fotografieren und stieg kommentarlos in seinen Dienstwagen. Die letzte Ausfahrt auf Schalke war es wohl noch nicht. Denn zwei Stunden später lud der Klub zur Pressekonferenz am Freitag vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt ein: "Als Gesprächspartner steht Chef-Trainer Felix Magath zur Verfügung."

Am Abend zuvor, nach dem 3:1 gegen den FC Valencia, hatte Magath noch gelassen auf die Trennungsgerüchte reagiert. Er spielte den Unwissenden und sagte: "Auch unruhiges Arbeiten kann Spaß machen." Doch Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hatte am bevorstehenden Ende des Experiments Magath keinen Zweifel gelassen. "Wir müssen die Reißleine ziehen", sagte er dem "Kicker" und warf dem Trainer "unmenschlichen Umgang" vor. Am Abend lud Tönnies Magath für das Wochenende zu einem "klärenden Gespräch unter Männern". Entlassen wurde gestern mit Pressesprecher Rolf Dittrich der erste Magath-Vertraute. Während auf Schalke vieles auf Otto Rehhagel, 72, als Interimscoach hindeutet, wird Magath nicht nur beim HSV, sondern auch bei Red Bull Leipzig gehandelt.