363 Minuten, null Tore. Eintracht Frankfurt hat seine Talfahrt gestoppt und den Ansturm des SC Freiburg auf einen Europacupplatz gebremst. Nach drei Niederlagen in Serie holten die Hessen beim 0:0 in Freiburg den ersten Punkt in der Rückrunde, bleiben aber seit 363 Minuten ohne Torerfolg, während die Gastgeber ihre Erfolgsserie auf sieben Spiele ohne Niederlage ausbauten. Vor allem das vorher so gehypte Duell zwischen Freiburgs Torjäger Papiss Demba Cissé (15 Tore) und dem Frankfurter Theofanis Gekas (14) war eine einzige Enttäuschung.

Drei, zwei eins, Pizarro! Mit seinem Last-Minute-Treffer hat Claudio Pizarro Werder Bremen beim 1:1 in Mainz neue Hoffnung gegeben. "Ich glaube, das war die Wende", sagte der Peruaner nach seinem artistischen Ausgleichstor in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Die Leistung allerdings ließ 30 Jahre nach der einzigen Zweitligasaison die Abstiegssorgen nicht kleiner werden. Die Mainzer hatten es lediglich versäumt, eine ihrer sehenswerten Kombinationen wie beim Führungstor durch André Schürrle (19. Minute) zum Erfolg zu führen. 13:1 lautete am Ende das Chancenverhältnis. "Das war nicht wie eine Niederlage, das war schlimmer", klagte Christian Fuchs nach dem ersten Unentschieden der Saison.

Braafheids Gemeinheit. Sein Debüt für 1899 Hoffenheim hat sich Edson Braafheid wohl anders vorgestellt. Nach 73 Minuten wurde der niederländische Neuzugang vom FC Bayern München für Torschütze Vedad Ibisevic eingewechselt, um den 3:2-Vorsprung gegen den 1. FC Kaiserslautern zu sichern. Sechs Minuten später sah er wegen angeblichen Nachtretens gegen Christian Tiffert die Rote Karte. Braafheid ist nun zumindest am nächsten Sonnabend gesperrt - ausgerechnet in München. Hoffenheims neuer Trainer Marco Pezzaiuoli durfte sich dennoch über den ersten Heimsieg seit Oktober freuen.

Hart, härter, Hecking. Nach der ersten Auswärtsniederlage der Saison haderte Bayer Leverkusens Trainer Jupp Heynckes mit der "rustikalen Spielweise" der Nürnberger: "Mit ihrer Aggressivität sind sie weit übers Ziel hinausgeschossen", zürnte Heynckes über den teilweise derben Körpereinsatz und gab Schiedsrichter Knut Kircher eine Mitschuld an der 0:1-Niederlage: "Er hat unsere Spieler nicht geschützt." Michael Ballack immerhin räumte ein, "dass uns die Nürnberger den Schneid abgekauft haben", und hakte die Meisterschaft ab: "Wir brauchen jetzt nicht mehr nach oben zu schauen, denn gerade in entscheidenden Momenten sind wir nicht da."

Hertha gelähmt von eigener Kulisse. Nach der schmerzlichen 1:2-Derbypleite gegen Union Berlin spürt Tabellenführer Hertha BSC Berlin in der 2. Bundesliga wieder den Atem der Konkurrenz im Nacken. "Ich möchte mich bei unseren Fans entschuldigen. Jetzt müssen wir die Schmach eine Woche lang ertragen", sagte Hertha-Trainer Markus Babbel. Seine Profis hätten sich von der riesigen Kulisse von 74 244 Zuschauern beeindrucken lassen.