Hamburg. Vereiste Anfahrtswege, Nebel, Schnee, Sturm oder bauliche Mängel in der Stadionkonstruktion. Die Liste der Spielausfälle in der Bundesliga ist lang und lieferte auch in der jüngeren Vergangenheit die unterschiedlichsten Gründe. Elf Partien waren es seit 2000. Eine Verlegung wegen Regens allerdings hat es seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gegeben.

Die letzte Partie, die nicht planmäßig ausgetragen werden konnte, war das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem Karlsruher SC am 12. September 2008, da der Rasen in der Commerzbank-Arena nach einem Konzert von Popstar Madonna nicht mehr bespielbar gewesen war.

Ein fraglos denkwürdiger Vorgang. Echten Anekdoten-Status erlangten allerdings vermehrt abgebrochene Spiele wie der Pfostenbruch vom Bökelberg in Mönchengladbach am 3. April 1971, als die Partie gegen Werder Bremen wegen eines defekten Torpfostens in der 88. Minute beim Stand von 1:1 vorzeitig beendet werden musste. Aus heutiger Sicht interessant: Die Partie wurde vom DFB-Sportgericht wegen Unbespielbarkeit des Platzes nachträglich mit 2:0 für die Bremer gewertet, die Borussia erhielt zudem noch eine Geldstrafe von 1500 Mark.

Legendär auch die "Beinahe-Absage" am 6. August 2004 in Bremen, als Werder zum Saisonauftakt Schalke 04 empfing und kurz vor dem Beginn die Lichter im Stadion ausgingen. Eine defekte Kabelmuffe namens Carola hatte die Stromversorgung lahmgelegt. Die Partie stand unmittelbar vor der Absage, als das Flutlicht dann doch wieder ansprang und das Spiel mit 66-minütiger Verspätung angepfiffen wurde.

Nach heftigen Regenfällen überflutete Plätze kannte man zuletzt nur noch aus dem Amateurbereich, wo Spiele auch schon mal verlegt werden, wenn zu viele Spieler einer Mannschaft ihren beruflichen Pflichten nachgehen müssen. Oder aber wenn sich wie vor dem Spiel zwischen den Fünftligisten Borea Dresden und Lok Leipzig im September 2010 eine Rotte Wildschweine im Stadion verirrt. Das Sachsen-Duell in der NOFV-Oberliga Süd konnte aufgrund der intensiven Wühlarbeiten nicht angepfiffen werden. Immerhin dieser Absagegrund muss für die Neuansetzung des Derbys nicht befürchtet werden. Im Volkspark wurden seit Jahrzehnten keine Wildschweine mehr gesichtet.