Transfer-Finale: Helmes nach Wolfsburg, Samuel nach Bremen und ein Rekordgewinn für die Liga

Hamburg. In den letzten Stunden der Transferperiode schlugen die Bundesligaklubs noch einmal hektisch zu. Dann stand fest: Der Winterschlussverkauf, der gestern um 18 Uhr zu Ende ging, hat den Profivereinen ein prächtiges Geschäft beschert. Nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur verdienten die 18 Vereine so viel wie nie in diesem Zeitraum. Für 45 abgegebene Spieler kassierten die Klubs mehr als 75 Millionen Euro. Im Gegenzug gaben sie für 41 Neuzugänge mehr als 45 Millionen Euro aus - ein Saldo von 30 Millionen. Vor einem Jahr gaben die Vereine mit 13,5 Millionen Euro acht Millionen mehr aus, als sie einnahmen.

Als sich der Wechsel des Schalkers Jefferson Farfan zum VfL Wolfsburg zerschlug und der Frankfurter Patrick Ochs Schalkes Trainer Felix Magath absagte, musste schnell Ersatz her. Wolfsburg verpflichtete den in Leverkusen zum Reservisten degradierten Patrick Helmes, den türkischen Nationalmannschaftskapitän Tuncay und den tschechischen Nationalspieler Jan Polak für zusammen rund sechs Millionen Euro.

"Wir haben unseren Kader dadurch verbessert", behauptet Trainer Steve McClaren, der immerhin Vorjahres-Torschützenkönig Dzeko abgeben musste. Manchester City machte ihn mit 35 Millionen Euro zum teuersten Winter-Transfer aller Zeiten.

Schalke-Coach Magath bediente sich auf dem Schnäppchenmarkt. Neben dem griechischen Ex-Europameister Angelos Charisteas kommen der Ghanaer Anthony Annan (Rosenborg Trondheim) und der Iraner Ali Karimi (vertragslos), den Magath schon einmal zu Bayern München geholt hatte.

Als Verstärkung im Abstiegskampf lieh der VfB Stuttgart den Ungarn Tamas Hajnal vom Tabellenführer Borussia Dortmund aus, Werder Bremen verpflichtete den brasilianischen Abwehrspieler Samuel ablösefrei.

Bayern München holte sich den Hoffenheimer Luiz Gustavo für 17 Millionen Euro, worauf sich Kapitän Mark van Bommel wegen der "besseren sportlichen Perspektive" für den AC Mailand entschied. Zudem verließen Martin Demichelis (Malaga/3,0 Millionen Euro) sowie David Alaba und Edson Braafheid (beide Hoffenheim) den Rekordmeister. Hugo Almeida (Besiktas Istanbul) kehrte Werder Bremen den Rücken. Demba Ba landete nach seinem erzwungenen Abschied in Hoffenheim für sieben Millionen Euro bei West Ham United. Der ebenfalls wechselwillige Ruud van Nistelrooy musste dagegen beim HSV bleiben.