Nach dem 5:3 in der Liga siegen die Münchner diesmal mit 6:3 in Stuttgart - im Viertelfinale ist Aachen der Gegner

Stuttgart. Bayern München hat dem VfB Stuttgart mit dem zweiten spektakulären Sieg binnen drei Tagen ein ungemütliches Weihnachtsfest beschert. Der Titelverteidiger gewann das turbulente Achtelfinal-Duell im DFB-Pokal beim VfB mit 6:3 (2:2) und verschärfte die Krise des abstiegsbedrohten Tabellen-17. der Bundesliga weiter. Schon nach dem 3:5-Niederlage in der Liga am vergangenen Sonntag hatten aufgebrachte VfB-Fans die Stuttgarter Klub-Bosse bedroht.

Der VfB begann entsprechend verunsichert und schenkte dem Rekord-Cupsieger zwei frühe Tore durch Andreas Ottl (6.) und Mario Gomez (8.). Für den nach 30 Minuten unter wüsten Beschimpfungen ausgewechselten Ex-Stuttgarter Gomez war es das 19. Tor in den vergangenen 15 Pflichtspielen. Am Sonntag in der Liga hatte er gleich dreimal gegen die Schwaben getroffen.

Pogrebnjak ließ den VfB nach seinem Doppelschlag wieder hoffen

Pawel Pogrebnjak ließ den VfB mit seinen zwei Toren (32./45.) wieder vom zweiten Pokal-Erfolg gegen die Bayern im achten Treffen träumen. Nach der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Miroslav Klose (52.) sorgte zunächst für die 3:2-Führung der Bayern, ehe Stuttgart nach einer Gelb-Roten Karte gegen Khalid Boulahrouz (67.) in Unterzahl durch Matthieu Delpierre (77.) ausglich. Zuvor hatte Bayern-Torwart Jörg Butt einen Foulelfmeter von Christian Gentner (74.) gehalten. Die Bayern blieben trotz allem cool und konterten durch Treffer von Thomas Müller (81.), erneut Klose (86.) und Ribery (90.+4). Auch Delpierre (87.) sah gelb-rot.

"Wir geben dem Gegner immer wieder die Chance zum Leben, das darf uns nicht passieren", sagte Bayern-Star Bastian Schweinsteiger. VfB-Trainer Bruno Labbadia sah derweil einen Fortschritt im Vergleich zur Liga-Niederlage: "Positiv ist, dass wir das Publikum mitgenommen haben. Wir haben aber zu viele Fehler gemacht. Das müssen wir abstellen. Wir haben viel Arbeit vor uns."

Vor 40 500 Zuschauern hatte es 30 Minuten lang so ausgesehen, als erlaubte der VfB dem Titelverteidiger einen Spaziergang in die Runde der letzten Acht. Das 0:1 leitete Boulahrouz mit einem unnötigen Ballverlust ein. Ottl zog aus 30 Metern ab und ließ Torwart Sven Ulreich alt aussehen. Auch beim 0:2 spielten Boulahrouz und Ulreich unrühmliche Hauptrollen. Der Verteidiger kam gegen Gomez zu spät, Ulreich ließ den Ball durch die Beine.

Stuttgart kam nach Pogrebnjaks Doppelschlag deutlich stärker aus der Kabine. Doch statt den Schwaben schlug der eingewechselte Miroslav Klose zu. Der VfB gab sich jedoch nicht auf. Harnik schoss fünf Minuten nach dem 2:3 an die Latte, Pogrebnjak scheiterte per Kopf an Butt. Als Boulahrouz nach Foul an Bastian Schweinsteiger vom Platz musste, sanken die Chancen des VfB auf ein Minimum - wäre da nicht Butt gewesen, der Cacau im Strafraum zu Fall brachte. Doch Gentner scheiterte mit dem Strafstoß an Butt - der Anfang vom Ende.

Das Achtelfinale im Überblick: VfL Wolfsburg - Energie Cottbus 1:3; 1. FC Köln - MSV Duisburg 1:2; Alemannia Aachen - Eintracht Frankfurt 5:3 n.E.; VfB Stuttgart - Bayern München 3:6; Kickers Offenbach - 1. FC Nürnberg abgesagt; TuS Koblenz - 1. FC Kaiserslautern abgesagt; 1899 Hoffenheim - Bor. Mönchengladbach 2:0; FC Augsburg - FC Schalke 04 0:1

Das Viertelfinale (25./26.1.) im Überblick: Schalke – Nürnberg/Offenbach; Cottbus – Hoffenheim; Aachen – Bayern; Duisburg – Koblenz/Kaiserslautern