Cluj. Louis van Gaal hatte gerade im Crystal Room des Hotels Opera Plaza in Cluj Platz genommen, als er zum Gegenschlag ausholte. Der Trainer des FC Bayern nutzte den Medientermin vor dem Champions-League-Spiel beim CFR Cluj (heute, 20.45 Uhr, Sky und Sat.1) zu einer harten Reaktion auf die vernichtende Kritik von Uli Hoeneß: "Ich bin sehr erstaunt, dass ein Präsident von einem Verein wie dem FC Bayern München in dieser schwierigen Phase mit neun verletzten Spielern das sagt. Ich bin auch sehr enttäuscht, dass mein Präsident so etwas sagt über mich, weil ich denke, dass eine meiner besten Qualitäten Kommunikation ist."

Nur wenige Stunden später wurde der Streit zur Überraschung aller offiziell für sofort beendet erklärt. Die Bayern verkündeten den Burgfrieden, nachdem sich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Kombattanten van Gaal und Hoeneß noch einmal 50 Minuten lang zur Brust genommen hatte. "In einer offenen Diskussion hat man sich ausführlich ausgetauscht und auch ausgesprochen. Es wurde vereinbart, künftig öfter sich genau in diesem Kreis zu treffen und alle anstehenden Themen des FC Bayern zu besprechen. Am Ende des Gesprächs gaben sich Uli Hoeneß und Louis van Gaal die Hand und vereinbarten, auch künftig verantwortungsvoll zum Wohl des FC Bayern zusammenzuarbeiten", teilte der Verein am Abend mit.

Der anstehende Auftritt des personell gebeutelten Teams heute in Rumänien, dem auch noch Ivica Olic wegen eines Knorpelschadens im Knie ein halbes Jahr fehlen wird, war angesichts des Streits der beiden Fußball-Schwergewichte zur Nebensache geraten. Dabei können die Bayern mit ihrem vierten Sieg ihre beste Startbilanz in der Champions League aufstellen und vorzeitig ins Achtelfinale einziehen.