Fernduell der Stars. Cristiano Ronaldo gegen Lionel Messi: Das Duell der beiden besten Stürmer der Welt war bei der WM ausgeblieben, aber es wird nun in Spanien nachgeholt. Der Portugiese und der Argentinier leisten in der Primera División Wiedergutmachung für ihre eher enttäuschenden Darbietungen in Südafrika. Cristiano Ronaldo führte Real Madrid mit zwei Treffern zu einem 3:1-(0:1)-Erfolg bei Hércules Alicante. Messi landete ebenfalls einen Doppelpack beim 5:0-(2:0)-Sieg des FC Barcelona über den FC Sevilla. Ronaldo drehte fast im Alleingang ein Spiel um, in dem die "Königlichen" erstmals in dieser Saison einen Rückstand aufholen mussten. David Trézéguet, Weltmeister von 1998, hatte Hércules schon nach zwei Minuten in Führung gebracht. Der Aufsteiger, der Barça die einzige Saisonniederlage beigebracht hatte, konnte aber nur bis zur Pause von einer weiteren Überraschung träumen. Javier di María (52. Minute) besorgte den Ausgleich, nachdem Alicantes Torwart Juan Calatayud einen kraftvollen Ronaldo-Schuss hatte abprallen lassen. Die Siegtreffer (82./86.) schoss "CR7" selbst. Die deutschen Real-Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira traten kaum in Erscheinung. Messi leitete in der 4. Minute das Barça-Torfestival ein und schoss in der 64. Minute den Treffer zum 4:0. Der zuletzt glücklose Weltmeister David Villa (24./90.) meldete sich mit einem Doppelpack zurück. Der frühere Sevillaner Dani Alves (53.) traf gegen seinen Ex-Verein ebenfalls.

Nanis seltsamer Abstauber. Ein kurioses Tor durch Portugals Nationalstürmer Nani sorgte in der englischen Premier League für Aufregung. "Es war bizarr. Keiner wusste zunächst, was falsch gelaufen war", sagte Trainer Sir Alex Ferguson nach dem 2:0-Sieg seines Klubs Manchester United im Verfolgerduell mit Tottenham Hotspur. Sechs Minuten vor Ende war ManU-Offensivspieler Nani im Strafraum der Spurs zu Fall gekommen. Tottenhams brasilianischer Torwart Heurelho Gomes dachte, Schiedsrichter Mark Clattenburg habe auf Freistoß für sein Team wegen Handspiels oder Schwalbe entschieden, und legte sich den Ball zurecht. Nani eilte dazwischen und schob den Ball ins leere Tor. An der Tabellenspitze blieb derweil der FC Chelsea dank eines 2:1 bei den Blackburn Rovers. Der Serbe Branislav Ivanovic machte in der 84. Minute den achten Saisonsieg des Doublegewinners perfekt. Verfolger FC Arsenal kam dank eines späten Treffers von Alexandre Song (88.) zu einem 1:0 gegen Schlusslicht West Ham United, den Klub des verletzten deutschen Nationalspielers Thomas Hitzlsperger. Manchester City unterlag mit Ex-HSV-Profi Jerome Boateng bei den Wolverhampton Wanderers 1:2, der FC Everton gewann gegen Stoke City mit Robert Huth 1:0.

Sampdoria greift durch. Sein jüngster Ausraster könnte Italiens Star Antonio Cassano die Karriere kosten. Sampdoria Genua hat den als Hitzkopf verrufenen 28-Jährigen wegen unflätiger Beschimpfungen des Klubpräsidenten Riccardo Garrone hinausgeworfen. Der Erstligist stellte bei der Liga Antrag auf sofortige Auflösung des bis 2013 laufenden Vertrags und eine Einstellung der Gehaltszahlung von jährlich rund 5,4 Millionen Euro. Die neue Offensiv ist aufgrund eines Ethik-Kodex damit auch für die Nationalmannschaft gesperrt. Wie die "Gazzetta dello Sport" berichtete, hatte sich Cassano am Dienstag geweigert, Garrone zu einer Feier zu begleiten und den Klubboss vor Funktionären und Spielern als "Arschloch" und "alten Scheißkerl" beschimpft. Eine schriftliche Entschuldigung habe er verweigert. Nach Angaben seines Anwalts kam er der Bitte seines Präsidenten nicht nach, weil er zuvor bereits eine andere wichtige Einladung abgelehnt habe, um den Abend mit seiner schwangeren Frau zu verbringen.

Uefa erstattet Anzeige. Nach den Bestechungsvorwürfen im Zusammenhang mit der EM 2012 hat der europäische Verband Uefa Anzeige gegen den zyprischen Funktionär Spyros Marangos erstattet. Marangos hatte behauptet, bei der Vergabe der EM-Endrunde 2012 an Polen und die Ukraine hätten vier gekaufte Stimmen für den Sieg der osteuropäischen Bewerber über Italien gesorgt. Trotz eines Ultimatums der Uefa hat Marangos bisher keine Beweise vorgelegt. Marangos hatte am Freitag erneut erklärt, er vertraue der Uefa nicht und wolle keine Beweise in die Schweiz schicken. Er ist nach eigenen Worten aber bereit, daheim in Zypern Belege für seine Anschuldigungen vorzulegen.