Kein Sieger bei Keller-Debüt. Die eigene Bewerbung ist geglückt, die Situation des Vereins unverändert kritisch: Nach dem 2:2 im Krisengipfel beim FC Schalke 04 darf Jens Keller auf eine längerfristige Anstellung als Trainer beim Tabellenletzten VfB Stuttgart hoffen. "Mit Jens Keller haben wir den richtigen Mann gefunden", sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic. Unterdessen äußerte HSV-Trainer Armin Veh scharfe Kritik am neuen Stuttgarter Übungsleiter. Der hatte sich bei seiner Vorstellung darüber beklagt, dass er sich als Assistent beim VfB gegen seinen "dominanten" Chef Christian Gross nicht hatte durchsetzen können. "Das geht ja gar nicht", sagte Veh. Wenn Keller Sachen angesprochen habe und nicht gehört worden sei, hätte er seinen Posten eben aufgeben müssen "und nicht jetzt nachkarten", sagte der Coach der Hamburger. "Das sind Aussagen, mit denen ich nichts anfangen kann."

Rolfes führt Leverkusen zum Sieg. Simon Rolfes kostete jede Sekunde aus, endlich einmal wieder im Mittelpunkt des Medieninteresses zu stehen. Der Kapitän von Bayer Leverkusen hatte sich auf der großen Fußball-Bühne zurückgemeldet. Vier Spiele Anlaufzeit brauchte der Nationalspieler nach acht Monaten Verletzungspause. Am Sonnabend Abend stand der 28-Jährige beim 3:2-Sieg in einem verrückten Spiel beim VfL Wolfsburg wieder im Rampenlicht und avancierte mit zwei Treffern und einem herausgeholten Foulelfmeter zum Matchwinner für Bayer. "Das hat er sich verdient. Er hat so einen langen Leidensweg hinter sich. Das sind jetzt die Früchte seiner unermüdlichen Arbeit", würdigte Trainer Jupp Heynckes einen seiner wichtigsten Spieler. In Wolfsburg hingegen herrschte Enttäuschung über den abermals verspielten Vorsprung. "Mein Hals ist zu dick, als dass ich das Spiel analysieren könnte. Ich muss mich richtig zusammennehmen, um nicht auszurasten", zürnte VfL-Geschäftsführer Dieter Hoeneß nach dem Duell der Werksklubs.

Allofs kritisiert Gewerkschaft. Im Zuge der Diskussion um die eingefrorenen Spielergehälter Werder Bremens hat sich Klaus Allofs verärgert über die Vereinigung deutscher Vertragsspieler (VdV) gezeigt. "Die VdV äußert sich zu Dingen, von denen sie keine Ahnung hat. Sie weiß doch gar nicht, was bei uns los ist. Werder Bremen hat sich immer korrekt verhalten", sagte der Sportdirektor der Bremer nach dem glanzlosen 2:1-Sieg gegen den SC Freiburg. Die VdV hatte zuletzt erklärt, dass die Profis im Falle einer Gehaltskürzung Rechtsmittel einlegen könnten. Auch sportlich hielt sich die gute Laune bei den Bremern in Grenzen. "Wir haben unseren Fahrplan nicht umgesetzt", monierte Schaaf nach dem Spiel. "Wir können und müssen besser spielen, am besten schon am Mittwoch in der Champions League in Enschede", sagte Allofs.

Volles Haus: Am achten Spieltag pilgerten insgesamt 369 746 in die neun Arenen. Das sind 41 082 pro Spiel. Ausverkauft waren die Stadien in München (69 000 gegen Hannover), Wolfsburg (30 000 gegen Leverkusen), Köln (50 000 gegen Dortmund), Mainz (20 300 gegen den HSV), St. Pauli (24 343 gegen Nürnberg), Schalke (61 673 gegen Stuttgart), Kaiserslautern (49 780 gegen Frankfurt) und Hoffenheim (30 150 gegen Mönchengladbach). Lediglich Werder Bremen konnte gegen den SC Freiburg nicht alle Tickets verkaufen.

Die Torjäger der Liga: 7 Tore: Gekas (Frankfurt), Cissé (Freiburg). 5 Tore: Dzeko, Grafite (beide Wolfsburg), Lakic (Kaiserslautern), Huntelaar (Schalke), Almeida (Bremen), Pogrebnyak (Stuttgart). 4 Tore: Vidal (Leverkusen), Abdellaoue (Hannover), van Nistelrooy (HSV), Schürrle (Mainz), Barrios, Kagawa (beide Dortmund).