Ein Kommentar von Kai Schiller

Piotr Trochowski ist nominiert. Dieser Satz ist wenig überraschend, bezieht er sich doch ausschließlich auf die Partie des HSV gegen den 1. FC Kaiserslautern. Im Heimspiel gegen den Aufsteiger wird der Mittelfeldwirbler dort das Spiel beginnen, wo er zuletzt fast immer den Anpfiff erlebt hatte: auf der Bank. Wirklich überraschend wäre es deswegen auch nur, wenn neben HSV-Trainer Achim Veh auch Bundestrainer Joachim Löw den Hamburger für die bevorstehenden EM-Qualifikationsspiele nominiert hätte. Hat er aber nicht.

Statt auf den 35-fachen Nationalspieler setzt Löw gegen die Türkei und in Kasachstan lieber auf Dortmunds Kevin Großkreutz. Der Youngster ist jung, talentiert und unbelastet. Und während man die ersten beiden Adjektive auch Trochowski zuschreiben kann, ist es bei der dritten Beschreibung schwieriger. Löw hält enorm viel von dem HSV-Profi. Allerdings ist dem Coach auch nicht entgangen, dass sein Schützling in seiner Entwicklung zu stagnieren droht. Die jetzige Nichtnominierung war also die logische Quittung, nicht aber gleichzeitig das Ende von Trochowskis DFB-Karriere.

Es liegt nun einzig und alleine an Trochowski, seine Kritiker zu widerlegen. Für viele wäre das sicherlich eine Überraschung, aber eine positive.