Wolfsburg siegt dank Grafites Toren mit 2:1 gegen Freiburg

Hannovers Erfolg im Jubiläumsspiel. Beim 1. FC Kaiserslautern, am Sonnabend der nächste Gegner des HSV in der Imtech-Arena, scheint die erste Euphorie, die mit dem Heimsieg über Bayern München befeuert wurde, verflogen zu sein. Der Aufsteiger ist nach der 0:1-Niederlage gegen Hannover 96 - das Tor erzielte der Norweger Mohammed Abdellaoue (33.) - nun bereits vier Spiele sieglos, während sich die Niedersachsen mit dem besten Saisonstart der Vereinsgeschichte auf Rang drei schieben konnten. Getrübt wurde die Freude der Hannoveraner, die am Freitag den FC St. Pauli empfangen, nach dem Erfolg im 750. Spiel in der Eliteklasse nur durch die schwere Bänderverletzung im Knie von Ya Konan.

Grafite schlägt wieder zu. Der wieder erstarkte Torjäger Grafite hat den VfL Wolfsburg in der Bundesliga auf Erfolgskurs gehalten. Mit zwei Treffern (25. und 64.) sorgte der brasilianische Nationalstürmer und WM-Teilnehmer beim 2:1 (1:1) gegen den SC Freiburg fast im Alleingang für den dritten Sieg des Meisters von 2009 in Serie: "Ich hoffe, dass ich wieder auf dem Weg zu alter Stärke bin. Aber das System mit zwei Sturmspitzen, dass wir derzeit spielen, kommt mir sehr entgegen. Mit Edin Dzeko spiele ich ja schon drei Jahre zusammen, wir kennen uns."

Latte, Pfosten, Niederlage. Das 0:2 bei Eintracht Frankfurt war für den 1. FC Nürnberg ebenso unnötig wie ärgerlich. "Das Tor war wie vernagelt, der Ball wollte nicht reingehen", stöhnte Mittelfeldspieler Ilkay Gündogan. Trainer Dieter Hecking stand nach der Pressekonferenz wie angewurzelt vor einem Fernseher und sah sich mit versteinerter Miene noch einmal an, wie Gündogan aus spitzem Winkel an die Latte (58. Minute) und dann Mehmet Ekici an den Innenpfosten (72.) schossen. "Wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben - da muss sich die Mannschaft einfach belohnen", meinte der Trainer und haderte mit dem fehlenden Glück. "Wir haben jetzt im sechsten Spiel fünfmal Pfosten oder Latte getroffen. Das ist sehr, sehr ärgerlich."

Raúl trifft endlich. Schalkes neuer Torjäger Klaas-Jan Huntelaar war sichtlich irritiert, als er die Feierstimmung in der Arena beobachtete. "Das ist seltsam. Wir haben doch gar nicht gewonnen." In der 87. Minute hatte Raúl mit seinem ersten Treffer zum 2:2 eine Heimniederlage der Schalker gegen Borussia Mönchengladbach noch abgewendet. "Dieses erste Tor wollte ich unbedingt. Ich bin erleichtert, dass ich es geschafft habe", freute sich Raúl. Dennoch hat das Team von Felix Magath nach sechs Spielen nur vier Punkte auf dem Konto.

Sportchef rechnet ab. Fredi Bobic, Sportdirektor des VfB Stuttgart, hat sein Team nach dem 1:4 gegen Bayer Leverkusen scharf kritisiert: "Wir sind nicht geschlossen als Mannschaft aufgetreten, nicht in die Zweikämpfe gegangen, dabei predigen wir das schon so lange. Es wird Gespräche darüber geben, warum das der Fall war. In dieser Form ist das nicht zu akzeptieren." Bereits nach 21 Minuten lag Stuttgart mit 0:2 zurück. Zudem kassierte Mauro Camoranesi nach einer Notbremse gegen Tranquillo Barnetta die Rote Karte.

Guter Besuch. Insgesamt 383 774 Zuschauer verfolgten die Spiele am 6. Spieltag. Der Schnitt von 42 641 liegt damit über dem Saisondurchschnitt von 41 797. Ausverkauft waren die Arenen in Gelsenkirchen (61 673 gegen Mönchengladbach), München (69 000 gegen Mainz) und Bremen (36 300 gegen Hamburg). Der Gesamtbesuch stieg auf 2 257 013.

Die Torjäger der Liga. 6 Tore: Cisse (Freiburg). 5 Tore: Dzeko (Wolfsburg). 4 Tore: Abdellaoue (Hannover), Gekas (Frankfurt), Grafite (Wolfsburg), Kagawa (BVB), Lakic (K'lautern), Pogrebnyak (Stuttgart), van Nistelrooy (HSV).