Fremdgehen verboten: Der Hausfrieden zwischen Real Madrid und seinem neuen Trainer Jose Mourinho ist gestört. Zwar feierte Real mit den diesmal unauffälligen Mesut Özil und Sami Khedira am dritten Spieltag durch ein 2:1 in San Sebastián den zweiten Sieg im dritten Spiel, doch der Coach ist sauer. Grund: Klubpräsident Florentino Pérez will den Portugiesen nicht als Interimstrainer seines Heimatlandes freigeben. "Ich verstehe nicht, warum mich Real nicht Portugal trainieren lässt in einer Zeit, in der ich in Madrid fast nichts zu tun habe", sagte Mourinho. Für ein versöhnliches Ergebnis sorgte sein Landsmann Cristiano Ronaldo. Nachdem er 75 Minuten lang durch Theatralik und ständige Diskussionen mit dem Schiedsrichter die Fans gegen sich aufgebracht hatte, schoss der frühere Weltfußballer mit einem abgefälschten Freistoß das Siegtor. Portugiesischer Nationaltrainer soll laut der Zeitung "Marca" nun Paulo Bento werden.

Narziss und Lästermaul: Der AC Mailand enttäuscht weiter. Nach dem 1:1 gegen Catania hängt der Starklub in der italienischen Meisterschaft hinter Lokalrivale Inter zurück, das dank zweier Treffer von Samuel Eto'o 2:1 in Palermo gewann. Zudem hat der frühere Trainer Leonardo mit Ministerpräsident Silvio Berlusconi abgerechnet und den allmächtigen Klubboss mit Narziss verglichen: "Narziss mag nichts, das kein Abbild seiner selbst ist." Er selbst habe den Klub im Mai nach 13 Jahren "wegen Berlusconis Charakter und Stil" verlassen, sagte der Brasilianer. Einziger Lichtblick: Altstar Filippo Inzaghi, 37, der mit seinem 123. Milan-Tor bis auf einen Treffer an Rekordhalter Marco van Basten heranrückte.

Tor ohne Wert: Kevin Kuranyi trifft weiter, kommt mit Dynamo Moskau aber nicht von der Stelle. Auch das fünfte Tor im sechsten Spiel des früheren Nationalspielers konnte die 2:3-(1:2)-Niederlage bei Saturn Moskowskaja Oblast nicht verhindern. Dynamo liegt als Achter nach 20 Spielen 20 Punkte hinter Tabellenführer Zenit St. Petersburg.

Im Dreierpack: Dimitar Berbatow hat Manchester United im Duell der englischen Rekordmeister gegen den FC Liverpool mit einem Dreierpack im Alleingang zum Sieg geschossen. Der ehemalige Leverkusener erzielte beim 3:2-(1:0)-Sieg alle Tore der Gastgeber (42., 59., 84.). Damit übernahm der Bulgare, der unter anderem mit einem Fallrückzieher aus zwölf Metern traf, mit sechs Treffern auch die Spitze der Torjägerliste. Er muss sie sich allerdings mit Florent Malouda teilen, der bei Chelseas 4:0-Sieg über Blackpool doppelt traf.

Strafstoß zur Wende: Der frühere HSV-Star Rafael van der Vaart führte Tottenham Hotspur zum 3:1 gegen die Wolverhampton Wanderers und auf Platz vier der englischen Premier League. Der Niederländer glich per Elfmeter in der 77. Minute den 0:1-Rückstand durch Steven Fletcher (45.) aus. Roman Pawljutschenko (87.) und Alan Hutton (90.) sicherten dem Champions-Lea gue-Gegner von Werder Bremen den zweiten Saisonsieg.

Nachspiel mit Nachspiel: Arsène Wenger droht Ärger. Der französische Trainer des FC Arsenal muss laut Zeitungsberichten mit einer Untersuchung durch den englischen Verband rechnen, nachdem er im Spiel beim FC Sunderland den vierten Offiziellen geschubst habe. Grund seines Ärgers: Sunderland hatte in der fünften Minute der Nachspielzeit durch Darren Bent die Führung von Cesc Fàbregas (13.) ausgeglichen.

Schmerzhafter Verlust: Lionel Messi vom spanischen Meister FC Barcelona hat sich eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk zugezogen und droht zwei Wochen auszufallen. Der Argentinier erlitt die Blessur beim 2:1-Sieg der Katalanen gegen Europa-League-Sieger Atlético Madrid, als er in der Schlussminute vom ehemaligen Hamburger Tomas Ujfalusi zu Fall gebracht wurde. Der tschechische Innenverteidiger sah danach die Gelb-Rote Karte.

Heimkehr nach Accra: Der Franzose Marcel Desailly ist heißer Kandidat auf die Nachfolge des Serben Milovan Rajevac als Nationaltrainer des WM-Viertelfinalisten Ghana. "Ich stehe zur Verfügung. Vom Minister bis zum Verbandspräsidenten haben alle zugestimmt", sagte der in Ghanas Hauptstadt Accra geborene Weltmeister von 1998 der "L'Equipe". Einzig finanzielle Details gelte es noch zu klären.