Der FC Bayern mit dem schlechtesten Saisonstart seit 33 Jahren.

Mainz überrascht die Liga. Nach dem verdienten 2:0-Sieg bei Werder Bremen haben die Rheinhessen erstmals den Liga-Thron erklommen. "Im Moment passt alles", sagte Andre Schürrle, der nach der Führung durch Marcel Risse (53.) zum Endstand traf (61.). Während die Fans des Karnevalvereins nach dem vierten FSV-Sieg "Europacup, Europacup" skandierten, blieben die Verantwortlichen realistisch. "Die aktuelle Tabelle ist nur für unsere Fans. Wir haben keine Zeit, über neue Ziele nachzudenken", erklärte Trainer Thomas Tuchel und Manager Christian Heidel wiegelte ab: "Unser Grundziel bleibt der Klassenerhalt." Bei Werder macht sich nach dem Fehlstart (vier Punkte) Krisenstimmung breit: "Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt so schlecht gespielt haben", sagte Trainer Thomas Schaaf. Torsten Frings rechnete ab: "Vorne bietet sich niemand an. Das hat nichts mit Fitness zu tun. Wir sind nicht bereit, die Wege zu gehen, die weh tun."

Bayern suchen das Tor. Bei den Bayern behält man nach der Nullnummer gegen den 1. FC Köln zum Start des Oktoberfests und dem schlechtesten Saisonstart seit 33 Jahren die Ruhe. Sportdirektor Christian Nerlinger sieht "noch keine Alarmzeichen", Trainer Louis van Gaal hält die Rückkehr in die Erfolgsspur für "eine Frage der Zeit". Am Dienstag in Hoffenheim steht der Rekordmeister nach drei Spielen ohne Torerfolg aber unter Druck. "Es ist schon ein gewaltiger Abstand nach oben. Es fehlt an Kreativität, es fehlt an Rhythmus", monierte Philipp Lahm.

Leverkusen enttäuscht die Fans. Im dritten Sonntagsspiel kam Bayer Leverkusen über ein 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg nicht hinaus. "Gekämpft haben sie klasse, gespielt haben sie nicht gut", erklärte Bayer-Trainer Jupp Heynckes. Überschattet wurde die Partie von einer Verletzung von Stefan Kießling, der nach einer Attacke von Club-Kapitän Andreas Wolf mit einer Sprunggelenksverletzung auf einer Trage vom Platz gebracht werden musste.

Historische Pleite für Mönchengladbach. Trainer Michael Frontzeck ließ nach der höchsten Auswärtspleite der Borussia in der Bundesliga-Geschichte keine Ausreden gelten. "Ich muss mich für das Spiel entschuldigen. Es war peinlich", sagte Frontzeck nach dem 0:7. Die Euphorie nach dem 6:3 in Leverkusen vor drei Wochen ist verflogen - 15 Gegentore sprechen für sich. Dagegen haben sich die Schwaben aus dem Tief geschossen. Mann des Spiels war der Russe Pawel Pogrebnjak, der nach seinem ersten Dreierpack den Ball als Souvenir mit nach Hause nahm.

Wolfsburg landet ersten Sieg. Beim 2:0 des VfL im Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96 und dem Befreiungsschlag für VfL-Trainer Steve McClaren stand Diego im Mittelpunkt. Erst führte der 15 Millionen Euro teure Neuzugang die Wölfe mit einem Traumtor per Fallrückzieher auf die Siegerstraße, dann musste der Brasilianer nach einer Kung-Fu-Einlage von Constant Djakpa ins Krankenhaus. Diagnose: Bluterguss im Rippenbereich. Diegos Einsatz beim HSV ist fraglich.