Hamburg. Beim Auswärtserfolg in Fürth, als der Aufstieg des FC St. Pauli besiegelt wurde, war er dabei. "Als treue Seele", wie Manfred Ertel sagt, begleitete er seine Lebensgefährtin, die Grünen-Fraktionsvizechefin Krista Sager, ins Stadion. Jetzt höre der Spaß auf. Denn wenn am Sonntag St. Paulis zweites Heimspiel angepfiffen wird, geht es gegen seinen Verein - den HSV. Die Konkurrenzsituation erlaubt da keine Ausflüge mehr in gegnerische Gefilde.

Seit seiner Kindheit ist der Journalist Anhänger des Klubs vom Volkspark. Mit riesigen Fahnen reiste er durch die Republik, sah so gut wie jedes Spiel. Heute ist er engagiertes HSV-Mitglied. Mit dem Fandasein, sagt Manfred Ertel, verhält es sich wie mit der Liebe: Es passiert einfach, man kann es nicht erklären. Ähnlich ist es bei Krista Sager. Die gebürtige Bremerin ist dem FC St. Pauli seit vielen Jahren verbunden, besitzt eine Dauerkarte und versucht, jedes Spiel im Millerntor-Stadion zu verfolgen.

Beim Derby fiebert die GAL-Politikerin auf der Haupttribüne mit, hofft auf ein 1:0. Manfred Ertel derweil steht im Gästeblock, setzt auf einen souveränen 3:1-Sieg des HSV. Als Fan wäre Krista Sager mit diesem Ergebnis nicht einverstanden - als Partnerin schon. "Dann geht es mir nur um Manfred. Wenn er wegen einer Niederlage leidet, tut es mir auch weh." Es stimmt also: Fußball ist wie Liebe.