Mit dem Nationalspieler siegt Bayer 4:0 gegen Schalke - Khediras Kampfansage

Wuppertal/Brüssel. Fußball-Nationalspieler Simon Rolfes ist nach mehr als siebenmonatiger Verletzungspause ins Team von Bayer Leverkusen zurückgekehrt. Beim 4:0 (2:0) des Bundesligisten im Test gegen den FC Schalke 04 feierte der von drei Knieoperationen genesene Mittelfeldspieler am Freitag vor 4065 Zuschauern im Wuppertaler Zoo-Stadion ein erfolgreiches 45-Minuten-Comeback und erzielte gleich ein Tor (34.). Die übrigen Treffer steuerten Nicolai Jörgensen (9.) und Patrick Helmes (54./89.) bei. Der am Mittwoch als Nationalmannschaftskapitän bestätigte Michael Ballack spielte 90 Minuten durch, nachdem er am Donnerstag das Bayer-Training wegen Magen-Darm-Problemen verpasst hatte. Erneut mochte Ballack sich weder zum Kapitänsamt noch zu seiner sportlichen Situation in der DFB-Elf äußern und bestieg den Bus unter Security-Schutz. Ein schwaches Debüt im Schalke-Dress lieferten die Neuzugänge José Manuel Jurado, der im zentralen Mittelfeld agierte, und der französische Innenverteidiger Nicolas Plestan.

"Für das erste Spiel war es ganz gut. Natürlich freue ich mich, dass ich auch ein Tor erzielt habe. Aber die Bundesliga ist noch mal was ganz anderes. Daran denke ich noch nicht", sagte Rolfes, der sein letztes Bundesligaspiel im Januar bestritten hatte. Wie Ballack hatte Rolfes danach verletzungsbedingt auf die WM verzichten müssen.

Sami Khedira, sein potenzieller Konkurrent im Mittelfeld der deutschen Nationalmannschaft, dachte da schon weiter: "Es gibt noch andere hervorragende Mittelfeldspieler in Deutschland, nicht nur Michael Ballack", sagte der Profi von Real Madrid im Vorfeld des Belgien-Spiels im Hinblick auf den Kampf um die Stammplätze bei Bundestrainer Joachim Löw und dachte dabei neben Christian Gentner (Stuttgart) auch an Rolfes.

Khediras Gedanken hinsichtlich des einst unangefochtenen "Capitano" ähnelten dagegen eher einem Abgesang: "Michael Ballack hat in seiner Karriere sehr viel geleistet für den deutschen Fußball und besonders bei großen Turnieren immer hervorragende Leistungen gezeigt. Aber bei allem Respekt vor ihm: Das darf jetzt keine Rolle mehr spielen. Ich weiß, dass ich mich nicht verstecken muss und in der Nationalelf meinen eigenen Stil mit Erfolg einbringen kann", sagte der 23-Jährige, der erst von der Verletzung Ballacks profitierte, und richtete eine Kampfansage an Ballack: "Ich bin als Herausforderer in die WM gegangen und als Nationalspieler zurückgekehrt. Und zwar nicht aus Glück, sondern weil ich in Südafrika Leistung gezeigt habe."