Trotz einer leichten Grippe war es für Stephan Rahn am Tag nach dem Triumph selbstverständlich, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen. Als Autoverkäufer ist Rahn auf Neuwagen spezialisiert, doch den Umsatz konnte er gestern kaum ankurbeln. "Die ganze Firma hat mir gratuliert", sagte der 28-Jährige.

Dank seines Tores hatte der Oberligaklub SC Victoria sensationell den drei Klassen höheren Zweitligavertreter Rot-Weiß Oberhausen im DFB-Pokal ausgeschaltet. Übermannt von seinen Glücksgefühlen, wünschte sich Freistoßspezialist Rahn in einem TV-Interview den HSV oder FC St. Pauli als nächsten Gegner - um dann verdutzt zu bemerken: "St. Pauli ist ja schon raus. Hatte ich echt vergessen." Ein Ex-Sankt-Paulianer dachte dafür sofort an ihn. Sein älterer Bruder Christian, der einst bei den Kiezkickern die linke Seite beackerte und fünf Länderspiele für Deutschland absolvierte, gehörte zu den ersten Gratulanten.

Verdient hatte sich Hamburgs Fußballer des Jahres 2007 das seltene Scheinwerferlicht allemal, kaum einer schindet sich auf dem Rasen so wie "Vickys Zehner". Der nächste große Auftritt ist allerdings ganz privat: Nach der Verlobung mit Freundin Negin ist eine baldige Hochzeit fest geplant. Mit Negin will Rahn seine beiden größten Leidenschaften neben dem Fußball kombinieren: Reisen und Surfen. "Am liebsten Wellenreiten in Portugal oder auf Bali!" Fußball ist eben nicht alles.