Eine Glosse von Christian-A. Thiel

Spätestens seit seiner Zeit als Playboy und seiner Ehe mit Brigitte Bardot gilt Gunter Sachs als ein Mann, der sich mit Maßen bestens auskennt. Nun hat der 78-jährige studierte Mathematiker eine neue runde Sache zum Hobby erkoren: den Fußball. Sachs hat ausgetüftelt, warum bei der WM in Südafrika nur 2,27 Tore pro Spiel fielen und Weltmeister Spanien die letzten vier Spiele minimalistisch 1:0 gewann: Die Tore sind zu klein!

Ein Fußballtor misst seit Fußballgedenken 7,32 mal 2,44 Meter, die Torhüter aber seien seither um 18 Zentimeter gewachsen. Sachs' Verein "Für das größere Fußballtor e. V." fordert, das Gehäuse um 14 Zentimeter in der Breite und neun Zentimeter in der Höhe üppiger zu machen. Auf zum fröhlichen Toreschießen, Handballergebnisse beim Fußball!

Der lustigste Gedanke des Alt-Playboys ist der Vorschlag, dass ausgerechnet der geldhungrige Weltverband Fifa die Umrüstung der Tore finanzieren könnte. Selten so gelacht.

Aber die entscheidende Frage bleibt: Hätte Mario Gomez in Südafrika wirklich das Tor getroffen, wenn es größer gewesen wäre?