Durban/Hamburg. Ein tiefer Fall, wusste Shakespeare, führt oft zu höherem Glück. 23 junge Männer in kurzen Hosen, die den Deutschen ein neues Sommermärchen bescherten, sind trotz der Halbfinal-Niederlage gegen Spanien keine Verlierer. Sie haben ihrem Land mehr Sympathien erspielt als jeder Politiker. Die englische "Times" schrieb Joachim Löws Truppe "den schönsten Fußball der WM" zu, der nicht eben deutschfreundliche "Mirror" entdeckte eine "aufstrebende Generation". In der Tat hat diese Mannschaft eine Perspektive. "Ihre Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende", wagte sogar der zurückhaltende Löw eine Prognose. "Sie wird noch viel Erfolg haben." Auch Kapitän Philipp Lahm sagte trotzig: "Wir werden noch dort hinkommen." Er meinte den Gipfel, auf dem jetzt die Spanier stehen. Bis zur nächsten WM haben Özil, Müller, Neuer und Khedira vier Jahre Zeit. Und Platz drei, sagt Lahm, sei doch auch ein Erfolg. Ein Pflaster auf der lädierten Seele.