Mexiko will sich an Argentinien für das Achtelfinalaus bei der WM 2006 in Deutschland rächen

Johannesburg. Lionel Messi soll's richten: Die Hoffnungen der argentinischen Fußballnation im Achtelfinale am Sonntag (20.30 Uhr/RTL) gegen Mexiko ruhen auf den schmalen Schultern des Weltfußballers. "Messi ist bei der WM pure Freude, sein Tor kommt sicher", sagte Bayern Münchens Abwehrspieler Martin Demichelis und prophezeite einen Geniestreich des Ausnahmespielers vom FC Barcelona.

Trotz der drei überzeugenden Auftritte in den Gruppenspielen geben sich die Gauchos aber betont vorsichtig. "Ein einziger Fehler kann das Aus bedeuten", warnte Demichelis. Gleichzeitig weiß der Bundesligaprofi, dass der zweimalige WM-Champion durchaus das Zeug hat, den ganz großen Coup in Südafrika zu landen: "Nachdem wir die anderen Mannschaften gesehen haben, dürfen wir vom Titel träumen."

Nationaltrainer Diego Maradona warnte indes vor zu großer Euphorie. Der Coach wird dank seiner guten Ergebnisse und der glücklichen Einwechslungen auch von der heimischen Presse bejubelt, doch der 49-Jährige gab das Lob weiter. "Es gibt keinen Magier. Die Spieler haben den Zauber, und sie werden ihn bis zum letzten Ball bei dieser WM haben" sagte der Weltmeister von 1986: "Ich werde der Letzte sein, der den WM-Pokal küssen wird, weil die Spieler ihn gewonnen haben. Ich habe ihn ja schon einmal geküsst."

Alle seine Spieler sind fit, auf mehreren Positionen könnte es Umstellungen geben. In der Abwehr wird Nicolas Otamendi wohl den Vorzug vor Jonas Gutierrez erhalten. Im Mittelfeld muss sich Maradona zwischen Routinier Juan Sebastian Veron und Maxi Rodriguez entscheiden. Hier dürfte Maxi Rodriguez Vorteile haben, da er Messi bei dessen Vorstößen besser folgen kann.

Die Mexikaner fiebern der Partie ebenfalls entgegen. Zwar scheint der Gegner übermächtig, doch die Möglichkeit auf Revanche löste bei den heißblütigen Lateinamerikanern neues Feuer aus. "Wir haben endlich die Chance, uns für die Schmach von 2006 zu rehabilitieren", sagte Guillermo Franco von West Ham United. Bei der WM 2006 war "El Tri" im Achtelfinale von Leipzig an den Gauchos mit 1:2 nach Verlängerung gescheitert. Trotz der mageren Leistung beim 0:1 im letzten Gruppenspiel gegen Uruguay geben sich die Mexikaner kämpferisch. "Wir haben keine Angst vor Argentinien", sagte der 37 Jahre alte Routinier Cuauhtémoc Blanco. Die Zuversicht stützt sich auch auf die Rückkehr von Carlos Vela. Der Stürmer vom FC Arsenal hat seine Beckenverletzung überstanden und soll das Offensivspiel beleben.

Argentinien: Romero - Otamendi, Demichelis, Burdisso, Clemente - Maxi Rodriguez, Bolatti, Veron - Messi - Agüero, Milito.

Mexiko: Perez - Osorio, Rodriguez, Moreno, Salcido - Torrado, Marquez, Guardado - Dos Santos, Franco, Vela.

Schiedsrichter: Rosetti (Italien).