Rustenburg. Mit einer Verbeugung verschwand Japans Erfolgstrainer Takeshi Okada in die Nacht, für seine "Blauen Samurai" aber ist die Zeit der Demut vorbei. "Ich würde gern im Halbfinale gegen Deutschland spielen", meinte Kapitän Makoto Hasebe vom VfL Wolfsburg nach dem ersten Einzug in ein WM-Achtelfinale auf fremdem Boden, in dem am Dienstag Paraguay wartet. Keisuke Honda ging sogar noch weiter. "Unser Ziel ist noch fern. Ich habe den Leuten in Japan schon vorher gesagt, dass der WM-Titel nicht unmöglich ist", erklärte der Torjäger nach dem beeindruckenden 3:1 gegen Dänemark.

Tatsächlich lieferten die Söhne Nippons einen erstaunlichen Nachweis ihrer enorm gewachsenen Qualität. "Die Mannschaft hat unserem ganzen Land Energie und Stolz verliehen", lobte Premier Naoto Kan aus der Heimat. Ganz Japan hatte sich am frühen Morgen in ein Jubelmeer verwandelt. Vielerorts fieberten tausende Fans vor Riesen-Leinwänden mit, die Fernsehübertragung erreichte Spitzenwerte.

"Es gibt viele Gründe für den Erfolg", sagt Okada. Sein Team bilde eine Einheit, die Spieler seien kräftiger und kaltschnäuziger geworden, und auch Südafrikas Winter helfe gewaltig. "Das kühle Wetter kommt uns entgegen, weil wir hier bis zum Ende laufen können", stellte Okada zufrieden fest.