Die Hoffnungen Afrikas ruhen auf Ghana. Achtelfinalgegner USA zeigt sich selbstbewusst

Johannesburg/Pretoria. Der Blick der ghanaischen Nationalmannschaft richtet sich bereits in die Zukunft. Nach dem sich die "Black Stars" als erstes und womöglich einziges afrikanisches Team den Achtelfinaleinzug bei der Weltmeisterschaft gesichert haben, spürt das Team von Trainer Milovan Rajevac nicht nur die Unterstützung des ganzen Kontinents, sondern ebenso ihre Verantwortung gegenüber den einheimischen Fans. "Ab sofort spielen wir für ganz Afrika. Die afrikanischen Fans werden uns unterstützen und wir werden alles dafür geben, ins Viertelfinale einzuziehen", sagte Kevin-Prince Boateng, dessen Aufeinandertreffen mit Halbbruder Jerome im Duell gegen Deutschland (0:1) ohne Zwischenfall über die Bühne gegangen war.

Im Achtelfinale gegen die USA möchten die "Black Stars" morgen in Rustenburg (20.30 Uhr) die Ehre des gesamten Gastgeber-Kontinents retten, angefeuert von der WM-Nation. "Natürlich wird das so sein. Die Mehrheit der Südafrikaner wird uns unterstützen. Ich hoffe, dass wir von der massiven Unterstützung hier in Südafrika profitieren werden", sagte Trainer Milovan Rajevac, der zudem lobende Worte für Schützling Boateng parat hatte. "Kevin ist ein fantastischer Spieler. Es war wichtig, dass er keine Gelbe Karte gesehen hat. Er hat sich sehr korrekt verhalten. Auch gegen die USA können wir mit ihm rechnen", sagte Rajevac, der große Stücke auf den in Berlin geborenen Boateng hält.

Wie groß die Euphorie innerhalb der ghanaischen Mannschaft ist, unterstreichen die Worte von Inter Mailands Chmpions-League-Sieger Sulley Muntari. Selbst Rebell Muntari, der in den ersten drei WM-Spielen stets seinen Platz an Boateng abgeben musste und sich lautstark über seine Rolle im Team beschwerte, läuft nach dem Achtelfinal-Einzug heiß. "Wir wollen ganz Afrika stolz machen und ins Finale", so die Aussage des Mittelfeldspielers.

Auf Seiten der Amerikaner sieht die Marschroute ähnlich aus. "Wir gehen unseren Weg weiter", versicherte Landon Donovan, und Michael Bradley von Borussia Mönchengladbach fügte hinzu. "Wir sind 23 Spieler und ein Trainer. Wir halten alle zusammen. Wir haben einen tollen Spirit." Ebenso wie Ghana sorgen auch die US-Amerikaner für Ekstase in ihrem Land. "Das war das wichtigste Spiel unserer Geschichte, weil es die Menschen zu Hause in einer Art und Weise begeistert hat, wie es noch nie der Fall war", sagte US-Verbandspräsident Sunil Gulati nicht ohne Pathos in der Stimme.