Brasilien und Portugal versprechen für ihr brisantes Duell ein Spektakel

Durban. Das direkte Duell der Weltstars Kaká und Cristiano Ronaldo fällt zwar aus, doch die Konfrontation zwischen Rekordweltmeister Brasilien und der einstigen Kolonialmacht Portugal birgt trotzdem reichlich Zündstoff. "Beide Mannschaften sind in der richtigen Form, um ein Spektakel zu bieten. Wir wollen diesmal auf jeden Fall verhindern, dass Brasilien trifft. Das ist eine Frage der Ehre", sagte der portugiesische Nationaltrainer Carlos Queiroz vor dem Duell um den Sieg in der Gruppe G heute (16 Uhr/ARD).

Dem ehemaligen Assistenten von Sir Alex Ferguson bei Manchester United ist die bisher letzte Begegnung der beiden Mannschaften am 19. November 2008 in Gama noch in schlechter Erinnerung. Damals setzte es ein 2:6. Das bisher einzige WM-Spiel zwischen beiden Teams gewann Portugal 1966 in England mit 3:1 - mit Eusebio. Pelé und Co. wurden in der Vorrunde gestoppt.

Durch das 7:0 gegen Nordkorea, den höchsten WM-Sieg seiner Geschichte, ist Portugal für das Achtelfinale so gut wie qualifiziert, auch wenn die Elfenbeinküste nach Punkten noch gleichziehen kann. Für den Gruppensieg muss nun ein Erfolg gegen Brasilien, das mit zwei Siegen gegen Nordkorea (2:1) und die Elfenbeinküste (3:1) startete, her. Das würde womöglich auch ein Achtelfinalduell gegen Erzivale und Nachbar Spanien verhindern.

Doch auch Brasilien will Gruppensieger werden. "Natürlich reicht dafür ein Unentschieden. Aber ein Sieg ist gut für das Selbstvertrauen", sagte Kaká. Der muss seinem Vereinskollegen Cristiano Ronaldo zwangsläufig zuschauen, weil er gegen die Ivorer eine Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Die beiden Stars von Real Madrid stehen auch während der WM in Kontakt. Kaká: "Er hat mich angerufen und gesagt, dass mein Platzverweis ungerechtfertigt war."

Auf dem Platz aber steht Champions-League-Sieger Lucio, der sein 15. WM-Spiel macht und damit Pelé und Zico (beide 14) in der Rekordliste hinter sich lässt. "In der brasilianischen Nationalmannschaft haben wir die Pflicht, jedes Spiel zu gewinnen. Wir spielen für die Ehre des brasilianischen Trikots und der Öffentlichkeit", sagte Lucio.

Portugal: Eduardo - Miguel, Alves, Carvalho, Coentrao - Tiago, Mendes, Meireles - Ronaldo, Almeida, Simao.

Brasilien: Julio Cesar - Maicon, Lucio, Juan, Michel Bastos - Alves, Gilberto Silva, Felipe Melo - Baptista - Luis Fabiano, Robinho.

Schiedsrichter: Archundia (Mexiko).