Warschau/Kiew. In der Galeria Kazimierz in Krakau stapeln sich die Trikots der polnischen Nationalmannschaft. Nur noch 249 Zloty, etwa 59 Euro, kosten die Shirts der Weiß-Roten, verkauft wird fast keines mehr. "Seit unserem Ausscheiden ist die Luft raus", sagt Verkäuferin Ewa und schaut auf die übrigen Angebote. Auch die Trikots aus Irland, Russland oder den Niederlanden sind im Preis deutlich herabgesetzt - und dennoch Ladenhüter. So wie in Krakau ist die EM-Euphorie auch in anderen polnischen Städten deutlich abgekühlt. Autofahnen, während der Vorrunde Zierde jedes zweiten Warschauer Taxis, sind zur Rarität geworden. In Danzig und Posen füllen sich die Fanzonen nicht einmal zur Hälfte. Und in Breslaus Altstadt sind Passanten im Trikot, vor wenigen Tagen noch ein normales Bild, fast völlig verschwunden.

Auch im Nachbarland Ukraine ist die Euphorie nach dem schnellen Aus der Gelb-Blauen abgekühlt. Die Freude am Turnier ist indes ungebrochen: Die Hauptstadt Kiew ist noch immer mit unzähligen Fahnen geschmückt, auch die Fanzonen sind gut besucht, überwiegend von Einheimischen.

In zwei Jahren soll die Euphorie länger halten. 2014 richtet Brasilien die WM aus.