Überraschende Änderungen in der deutschen Anfangself im Viertelfinale. Wie reagiert ein Kommentator auf die neue offensive Dreiervariante mit Miroslav Klose, Marco Reus und André Schürrle? Wie auf das vermeintlich hitzige Duell mit den griechischen Abwehrhelden?

Béla Réthy fand schnell ins Spiel. Das Zweite hatte mit dem Endspiel-erfahrenen Reporter seinen besten Mann auf die Tribüne geschickt. Und Béla war meistens auf Ballhöhe.

Der vom (nicht hör- und sichtbaren) ZDF-Kollegen Martin Schneider unterstützte Réthy bewies, dass eine fixe Analyse immer noch besser ins Stadion passt als eine spät herausgepresste an den (Fußball-)Strand. Das erste Zwischenfazit lieferte Réthy nach knapp 20 Spielminuten ("Geduld ist gefragt, es fehlt noch der letzte kleine Tick"), das zweite nach dem 1:0 zur Halbzeit: "Löws Mannschaft hat es im Prinzip richtig gemacht, nur zu wenig draus gemacht."

Dass auch ein erneut fürs Endspiel am 1. Juli nominierter Fachmann wie der polyglotte Réthy gut vorbereitet in Löws wichtigstes Länderspiel geht, dürfen wir als GEZ-Kunden erwarten. Unser Mann in Danzig hatte auch zu seinem prominenten Tribünennachbarn, dem früheren polnischen Volkshelden und Staatspräsidenten Lech Walesa, sogleich die Daten und Fakten seiner Lebensgeschichte parat, als dieser ins Bild kam.

Am Ende noch eine Einzelkritik zu Jerome Boateng als "Der Schussel des Abends" - kein Kanter-, aber ein Punktsieg Réthys.