Wer nichts zu sagen hat, sollte gar nicht erst gefragt werden oder von sich aus den Mund halten. Bei der Piratenpartei, im Bundestag und in Kreisen des DFB wird diese Regel immer öfter außer Kraft gesetzt. Gemeint sind Pressekonferenzen, deren Gehalt bescheiden ist. Höchstens.

Eigentlich würde dieses langatmige, mehr oder weniger sinnlose Gelaber abseits der Spieltage niemanden interessieren und quasi in den eigenen Reihen bleiben. Eigentlich. Denn es ist angesagter denn je, die soften Gesprächskreise mit Jogi & Co. live und in epischer Länge zu übertragen. Vorgestern erst musste sich der arme Lars Bender den immer wieder gleichen Fragen stellen. Tapfer tat er das, wohl wissend, dass die Fragesteller die Gunst der Klönstunde nutzen, im TV oder per Livestream (relativ) groß rauszukommen. Auch gestern war die Arie nicht spannender.

Dennoch ist die gähnende Leere zur Mittagszeit immer noch enorm gehaltvoll im Vergleich zur unterirdischsten Erfindung des öffentlich-rechtlichen Nichts: "Waldis Club", kredenzt zur Geisterstunde. Selten wurde der Ball so flach gehalten, selten waren die Steilpässe luftiger, selten gingen die Schüsse weiter ins Aus. Nimmer war Kumpanei plumper. Es ist Waldemar Hartmanns zweifelhaftes Verdienst, auf der nach unten offenen Skala medialer Niveaulosigkeit eine neue Rekordmarke zu verzeichnen. Dabei hätte uns der Mann doch so viel zu sagen.