Hamburg. Im Finale der 49. Bundesligasaison spielen Hertha BSC und der 1. FC Köln am sportlichen Abgrund. Berlins Trainer Otto Rehhagel flehte nach dem 0:4 bei FC Schalke 04 den Fußballgott um Beistand an, die Kölner machten sich nach der 1:4-Pleite beim SC Freiburg Mut. "Wir beten nicht, dass wir die Bayern schlagen, wir arbeiten daran", meinte FC-Geschäftsführer Claus Horstmann. "Wir haben keinen Bammel." Gerettet ist dagegen neben dem HSV auch der FC Augsburg.

Die Kölner liegen mit zwei Punkten vor der Hertha und haben es mit einem Sieg in der Hand, auf dem Relegationsplatz zu bleiben. "Wir haben eine Finalsituation. Jetzt gilt es, alle Kräfte zu bündeln", sagte Kölns Trainer Frank Schaefer vor dem Aufeinandertreffen mit dem Champions-League-Finalisten aus München. Dass die Startruppe von Trainer Jupp Heynckes dem VfB Stuttgart (2:0) auch mit einer B-Elf keine Chance ließ, lässt die Hoffnung am Dom nicht steigen.

Schaefer räumte auch ein, dass seine Mannschaft momentan nicht in der Lage sei, Stabilität in ihr Spiel zu bringen. Gegen Freiburg zeigte Köln allenfalls 20 Minuten lang spielerische Qualität und den nötigen Einsatzwillen. Als es aber darauf ankam, machte der FC im "Glutofen", so SC-Trainer Christian Streich zu den hochsommerlichen 30 Grad, schlapp. "Die Hitze machte uns zu schaffen", stöhnte Riether.

Hertha trifft im Endspiel um den Relegationsplatz ausgerechnet auf Hoffenheim mit Trainer Markus Babbel - nach dem 17. Spieltag in Berlin entlassen. Babbel kündigte an, er wolle "die Punkte in Berlin mit aller Macht". Die Wunden sind beiderseits nach der Schlammschlacht noch nicht verheilt, da kommt ein großes Interview von Babbel im Berliner "Tagesspiegel" am Sonntag wie bestellt. Dort erneuerte der 39-Jährige seine Vorwürfe in Richtung seines Ex-Klubs: "Es werden nun mal leider gezielt Sachen über mich in Umlauf gebracht, die nicht der Wahrheit entsprechen."

Nach Informationen der "Welt am Sonntag" zählt der ehemalige HSV-Trainer Thomas Doll zu den Kandidaten für die Nachfolge von Trainer Otto Rehhagel.

1. FC Köln (Platz 16; 30 Punkte) hat den Relegationsplatz sicher:

- bei einem Heimsieg am letzten Spieltag gegen den FC Bayern München

- bei einem Unentschieden am letzten Spieltag gegen Bayern, wenn Hertha BSC zu Hause nicht gegen Hoffenheim gewinnt

- bei einer Niederlage, wenn Hertha nicht gewinnt

Hertha BSC (Platz 17; 28 Punkte) hat den Relegationsplatz sicher:

- bei einem Heimsieg gegen Hoffenheim und wenn Köln gleichzeitig nicht gewinnt.