Vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Chelsea sind die Spanier unter enormem Erfolgsdruck

Barcelona. Der FC Barcelona erlebt derzeit die größte Krise in der Ära von Trainer Pep Guardiola. Wobei andere Spitzenklubs von einer derartigen Krise träumen würden, doch zuletzt zwei Pflichtspiel-Niederlagen reichen beim zuletzt besten Fußballverein der Welt schon aus. Eine derart dramatische Mini-Serie mussten die Katalanen zuletzt im Mai 2009 hinnehmen. Damals waren es zwei belanglose Ligaspiele, da Barça bereits fast sicher als Meister feststand und seine Stars für das Champions-League-Finale schonte.

Heute, knapp drei Jahre später, stellt sich die Situation weitaus prekärer da: Mit der bitteren 1:2-Heimniederlage am Sonnabend gegen Real Madrid musste Guardiolas Elf den Traum von der vierten Meisterschaft in Folge endgültig begraben. Heute gilt es, im Halbfinal-Rückspiel der Champions League (20.45 Uhr/Sky) einen 0:1-Rückstand gegen den FC Chelsea aufzuholen, um die Titelverteidigung in der Königsklasse noch zu schaffen. "Der Erfolg dieser Saison hängt an dieser Partie", sagt Mittelfeldmann Xavi. Doch ausgerechnet jetzt leidet Weltfußballer Lionel Messi unter Ladehemmungen, die ihn äußerst selten befallen. In den beiden vergangenen Spielen konnte der Argentinier nicht treffen, nachdem er zuvor eine Serie von 26 Treffern in 15 Partien aufwies und in dieser Zeit insgesamt nur zweimal leer ausging.

Die noch immer ungeklärte Zukunftsplanung von Trainer Guardiola, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, verunsichert Fans und Spieler zusätzlich. "Wir dürfen uns jetzt von nichts ablenken lassen", sagt der 41-Jährige. "Die Spieler waren schon oft in einer derartigen Situation und haben die Herausforderung stets gemeistert."

Doch ob dies heute erneut gelingt, erscheint fraglich. Die Londoner kommen mit großem Selbstbewusstsein ins Camp Nou: Unter Trainer Roberto di Matteo gab es in 14 Pflichtspielen nur eine Niederlage. Und an eine zweite Niederlage will in London vor der Partie niemand glauben.