Mönchengladbach. Auch mit dem neuen Trainer Frank Schaefer konnte der 1. FC Köln seine Talfahrt nicht stoppen und muss nach dem 0:3 bei Borussia Mönchengladbach sogar um den Relegationsplatz bangen. Durch die hochverdiente Pleite im 80. rheinischen Derby blieben die Kölner auch im sechsten Spiel in Folge sieglos und liegen jetzt nur noch einen Punkt vor dem Vorletzten Hertha BSC. Vor 52 990 Zuschauern trafen Juan Arango (19.), Tony Jantschke (53.) und Marco Reus (55.) mit seinem 16. Saisontor für die Gladbacher, die nach der Schalker Pleite gegen Dortmund sogar wieder auf Platz drei und so auf die direkte Champions-League-Qualifikation hoffen dürfen. Nach ersten Mitteilungen der Gladbacher Polizei ging bei der Risikopartie alles weitgehend friedlich über die Bühne.

"Wir können stolz sein auf das Geleistete, aber wir haben noch was vor. Wir wollen das Optimale rausholen", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Bei sieben Punkten Vorsprung auf den Fünften VfB Stuttgart hat die Borussia die Teilnahme am internationalen Geschäft sicher und will im Kampf um den direkten Sprung in die Königsklasse angreifen. "Alles ist möglich", sagte Trainer Lucien Favre.

Auch Kölns Coach Schaefer gab sich kämpferisch: "Wir müssen uns mit dem Relegationsplatz beschäftigen. Für uns ist das eine wichtige Option. Die Körpersprache und Ausstrahlung der Mannschaft war nicht so negativ wie sie jetzt nach dem Ergebnis vielleicht bewertet wird." Kölns Bester, Keeper Michael Rensing, versuchte, dem Tiefschlag Positives abzugewinnen: "Man darf nach einem Trainerwechsel nicht erwarten, dass wir hier 3:0 oder 4:0 gewinnen. Bis zum 0:2 war es eine ordentliche Vorstellung und macht Mut."

Schaefer hatte gleich zwei der fünf von Vorgänger Stale Solbakken suspendierten Profis wieder gebracht. Der Pole Slawomir Peszko durfte im Mittelfeld ran, Milivoje Novakovic bildete mit Lukas Podolski das Sturmduo. In zahlreichen Einzelgesprächen hatte Schaefer in nur zwei Trainingseinheiten versucht, eine "positive Atmosphäre" zu schaffen. Auf dem Platz war davon kaum etwas zu sehen.

1. FC Köln: 16. Platz, 29 Punkte. Das Restprogramm: Stuttgart (H), Freiburg (A), Bayern (H).