Mainz. Die Profis des 1. FC Köln haben nach den jüngsten Chaostagen auch sportlich einen Offenbarungseid geleistet und die Abstiegsangst mit einem desolaten Auftritt weiter geschürt. Die Kölner, deren Trainer Stale Solbakken mehr denn je um seinen Job bangen muss, unterlagen beim FSV Mainz 0:4.

Eugen Polanski per Foulelfmeter (19.), Mohamed Zidan (31.), Nicolai Müller (37.) und Adam Szalai (54.) trafen gegen die Kölner, die noch nie in ihrer Bundesliga-Geschichte einen Punkt in Mainz holten. Zudem gewannen die Rheinländer nur eine der zurückliegenden zehn Partien. "Wir haben bis zum ersten Gegentor passabel gespielt. Dann kriegen wir wieder vier Stück. Das ist mir unerklärlich. Jetzt sieht es richtig bitter für uns aus", sagte Kölns Schlussmann Michael Rensing.

Vor 34 000 Zuschauern erarbeiteten sich die Mainzer in der Anfangsphase mehr Spielanteile. Chancen verbuchten sie allerdings zunächst nicht. Die defensiv eingestellten Kölner ließen zunächst keine Möglichkeiten zu. Der erste Abwehrfehler führte aber sofort zum ersten Treffer des Spiels. Nach einem angeblichen Foul von Ammar Jemal am Ungarn Szalai verwandelte Polanski den umstrittenen Strafstoß sicher. In der 29. Minute musste Schiedsrichter Felix Brych (München) die Partie kurzzeitig unterbrechen, weil der Kölner Lukas Podolski vor der Ausführung einer Ecke von einer Münze am rechten Auge getroffen worden war. FSV-Manager Christian Heidel sprach in der Pause von einem "Vollidioten" und entschuldigte sich später bei Podolski. Der konnte weiterspielen. Den Mainzern droht jetzt eine empfindliche Strafe des Deutschen Fußball-Bundes.

Nur zwei Minuten nach dieser Szene erhöhte Zidan die Mainzer Führung auf 2:0, Müller sorgte noch vor der Pause für den dritten FSV-Treffer. Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel vergab Podolski die erste kleine Chance der ansonsten harmlosen Kölner. Kurz darauf sorgte Szalai für die Entscheidung. Nach dem vierten Gegentor wurden die Kölner von den mitgereisten Fans verhöhnt und verbal attackiert.

Tore: 1:0 Polanski (19., Foulelfmeter), 2:0 Zidan (31.), 3:0 Nicolai Müller (37.), 4:0 Szalai (54.). SR: Brych (München). Zuschauer: 34 000 (ausv.).