Horst Heldt fielen nach Raúls Traumtor zum 2:0 zunächst "die Plomben raus", als der Spanier den Ball an Hannovers Torhüter Ron-Robert Ziegler mit der Sohle des linken Schuhs vorbeizog und ihn dann mit rechts über die Linie schob, dann machte der Sportdirektor des FC Schalke den königsblauen Fans Hoffnung auf ein weiteres Jahr mit dem Weltstar. "Die angeblich sichere Unterschrift in Katar - das würde mich schon sehr wundern", sagte Heldt nach der Galavorstellung und dem Doppelpack des Spaniers beim 3:0 gegen Hannover 96. Die spanische Sportzeitung "Marca" hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Raúl ein unterschriftsreifes Angebot aus dem Emirat vorliegen habe. Dort würde er etwa acht Millionen Euro verdienen, bei Schalke die Hälfte. "Ihm geht es nicht um Geld oder um die Laufzeit des Vertrags, sondern um seine Lebensplanung", sagte Heldt, der seinem Superstar bei der Entscheidungsfindung Zeit geben will, notfalls über das Saisonende hinaus: "Das gebührt der Respekt." Noch optimistischer sieht Schalkes Abwehrspieler Christoph Metzelder die Situation seines Freundes Raúl, dessen erster Ansprechpartner er im Team ist: "Das ist eine Entscheidung, die er mit seiner Familie treffen muss. Aber ich denke, dass seine Kinder gerne noch ein paar Spiele von ihm hier sehen würden." Metzelder war schon vor zwei Jahren an der Verpflichtung des Stürmers beteiligt und will auch jetzt nichts dem Zufall überlassen: "Natürlich versuchen wir alle, ihn zu überzeugen. Das einzige Argument für Katar ist, dass er mehr Zeit mit seiner Familie am Strand verbringen kann."

Felix Magath plant beim VfL Wolfsburg auch über die Saison hinaus mit den Stürmern Mario Mandzukic und Patrick Helmes. "Beide haben Verträge bis 2014", sagte der Trainer und Manager im "NDR-Sportclub" und kündigte an, seinen bis 2013 befristeten Vertrag verlängern zu wollen. "Ich werde auch noch 2014 VfL-Trainer sein und auch länger für den VfL arbeiten", sagte er in der "Sportbild". Ein größerer Umbruch sei für kommende Saison nicht geplant, sagte Magath. Er wolle den Kader reduzieren, aber "ich denke auch, dass wir einen Großteil der Spieler haben, die hier in der nächsten Serie für den VfL in der Bundesliga, im Pokal und vielleicht der Europa League spielen werden".

Vedad Ibisevic erweist sich für den VfB Stuttgart als Glücksgriff. Seit der Bosnier zur Rückrunde für fünf Millionen Euro von Hoffenheim zum VfB kam, erzielte er in zehn Spielen sieben Tore und lieferte vier Vorlagen. Auch gegen Mainz trug der 27 Jahre alte Stürmer mit einem spektakulären Flugkopfball und einem Schuss durch die Beine von zwei Mainzern maßgeblich zum 4:1-Sieg bei. Nun will der Bosnier heute beim FC Augsburg nachlegen. "Er macht uns komplett", schwärmte Trainer Bruno Labbadia. Sportdirektor Fredi Bobic sagte: "Ich bin froh, dass er hier ist." Die Euphorie ist verständlich. Nach dem Sprung auf Platz fünf wollen die Schwaben in Augsburg im achten Spiel in Folge ungeschlagen bleiben - und hoffen dabei erneut auf Ibisevic, 27. "Ihn gilt es auszuschalten", fordert Augsburgs Trainer Jos Luhukay.

Torjäger: 25 Tore: Mario Gomez (Bayern München); 24 Tore: Klaas-Jan Huntelaar (Schalke); 19 Tore: Robert Lewandowski (Dortmund); 17 Tore: Lukas Podolski (Köln); 16 Tore: Claudio Pizarro (Bremen); 15 Tore: Marco Reus (Mönchengladbach); 14 Tore: Raúl (Schalke), Martin Harnik (Stuttgart); 12 Tore: Shinji Kagawa (Dortmund), Mario Mandzukic (Wolfsburg), Vedad Ibisevic (Stuttgart); 11 Tore: Arjen Robben, Franck Ribéry (beide Bayern München), Mohammed Abdellaoue (Hannover); 10 Tore: Maxim Choupo-Moting (Mainz).