Titel weg, Balotelli wohl auch. Rekordmeister Manchester United greift nach dem 20. Meistertitel, beim abgehängten Lokalrivalen Manchester City greift man im Fall des unbelehrbaren Mario Balotelli zu drastischen Maßnahmen. "Er wird nicht mehr für uns spielen, im Sommer werde ich versuchen, ihn zu verkaufen. Er ist ein fantastischer Spieler, aber er muss sein Verhalten ändern", sagte Teammanager Roberto Mancini nach der 0:1-Niederlage beim FC Arsenal. Balotelli leistete sich einen vom Schiedsrichter nicht wahrgenommenen bösen Tritt gegen Alexandre Song, der englische Verband dürfte die Ermittlungen aufnehmen. "Ich hoffe, er wird bestraft", sagte selbst Mancini. Für eine Partie ist Balotelli, der in der Schlussminute Gelb-Rot sah, auf jeden Fall gesperrt. Titelverteidiger ManUnited nutzte den erneuten Ausrutscher der "Citizens" und gewann 2:0 gegen die Queens Park Rangers. In etwas mehr als einem Monat wurde aus dem Fünf-Punkte-Polster des Scheichklubs ein Acht-Punkte-Rückstand auf den Stadtrivalen United. Eine erfolgreiche Titelverteidigung ist für das Team von Sir Alex Ferguson nur noch Formsache.

Italienischer Führungswechsel. Sieben Spieltage vor Ende der Serie A hat Juventus Turin den Ausrutscher des bisherigen Spitzenreiters AC Mailand ausgenutzt und von der Tabellenspitze verdrängt. Während Meister Milan (64 Punkte) zu Hause 1:2 gegen den AC Florenz verlor, gewannen die in der Liga noch ungeschlagenen Turiner (65) mit 2:0 in Palermo. Juve-Trainer Antonio Conte lobte: "Bravo, jetzt haben wir den Titelgewinn selbst in der Hand." Sechs Jahre nach dem Zwangsabstieg infolge ihrer Verwicklung in den Ligamanipulationsskandal von 2006 greifen die Turiner wieder nach einem großen Titel. In Mailand herrschte indes Katerstimmung. Dennoch ist Trainer Massimiliano Allegri überzeugt, dass "Milan die Kraft hat, um wieder aufzustehen. Ich erwarte jetzt eine Reaktion meiner Mannschaft." Der einzige Grund zur Freude war das Comeback von Antonio Cassano nach seiner Herzoperation im vergangenen Herbst. Nachdem Allegri den Stürmer in der 84. Minute einwechselte hatte, erhoben sich die Tifosi und feierten den 29-Jährigen mit frenetischem Applaus.

Madrilenisches Nervenflattern. Der fast sicher geglaubte Titel gerät für Real Madrid zunehmend in Gefahr. Der Vorsprung vor dem FC Barcelona, der vor wenigen Wochen noch zehn Punkte betragen hatte, schmolz nach einem 0:0 der Königlichen gegen den Tabellendritten FC Valencia auf vier Zähler zusammen. ."Natürlich kann es passieren, dass wir den Kampf um den Titel noch verlieren", räumte Torwart Iker Casillas ein. Real hatte dem Publikum eine mitreißende Partie geboten und war wiederholt am herausragenden Torhüter Vicente Guaita oder am Pfosten gescheitert. Barça hatte zuvor mit einem 4:1 bei Real Saragossa den neunten Punktspielsieg in Serie gefeiert. Lionel Messi schoss dabei zwei Tore. Der Argentinier erzielte in dieser Spielzeit in allen Wettbewerben bereits 60 Tore und nimmt damit eine Bestmarke von Gerd Müller ins Visier, der in der Saison 1972/73 auf 67 Treffer kam. Zum großen Showdown um die Meisterschaft kommt es am 21. April. Dann treffen beide Teams im 219. Clasico in Barcelona aufeinander.

Ekstase in Eindhoven. Die PSV Eindhoven hat zum neunten Mal den niederländischen Pokal gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Phillip Cocu gewann das Finale in Rotterdam gegen Heracles Almelo 3:0 (1:0). Ola Toivonen (31.), Dries Mertens (56.) und Jeremain Lens (63.) trafen für die PSV. Almelo stand erstmals in der 109-jährigen Vereinsgeschichte im Endspiel.

Rassismus in Russland. Christopher Samba vom russischen Erstligisten FK Anschi Machatschkala lässt sich von rassistischen Aktionen gegen seine Person nicht einschüchtern. Der frühere Profi von Hertha BSC wurde im vergangenen Monat im Spiel gegen Lokomotive Moskau mit Bananen beworfen und warf diese umgehend in den Fanblock zurück. "Ich engagiere mich schon immer gegen Rassismus. Ich habe einen starken Charakter und werde mich wehren", sagte der kongolesische Nationalspieler. In letzter Zeit kam es in der russischen Liga vermehrt zu rassistischen Anfeindungen gegenüber farbigen Profis. Sambas Teamkollege Roberto Carlos wurde in der zurückliegenden Saison gleich zweimal mit Bananen beworfen.