Nachdem einige Medien bereits die Entlassung von Trainer Stale Solbakken vermeldeten, kam am Sonntagnachmittag die Kehrtwende: Der Norweger bleibt im Amt.

1. FC Nürnberg (12./25:39 Tore/31 Punkte): Nach der 0:1-Niederlage im 184. Derby gegen die Bayern schwankt der "Club" zwischen Frust und Trotz. Der einst gesichert scheinende Mittelfeldplatz ist verspielt. Zurück im Abstiegskampf liegen die Nerven blank, wie die Kritik von Trainer Dieter Hecking an der Ansetzung von Schiedsrichter Felix Zwayer verrät. Dass ein Berliner die Partie geleitet habe, sei "zumindest unglücklich", wo doch auch die Hertha im Abstiegskampf stecke. Zu allem Übel erlitt Allrounder Adam Hlousek einen Kreuzbandriss und fällt für den Rest der Saison aus.

Restprogramm: Freiburg (Auswärtsspiel), Schalke (Heimspiel), Kaiserslautern (A), HSV (H), Hoffenheim (A), Leverkusen (H).

SC Freiburg (13./37:53/31): Das 2:0 in Leverkusen war der vierte Sieg binnen fünf Spielen. In den kommenden fünf Spielen geht es gegen vier Abstiegskonkurrenten. So gut organisiert und leidenschaftlich, wie die Mannschaft von Trainer Christian Streich derzeit agiert, sollte ihr der Klassenerhalt gelingen.

Restprogramm: Nürnberg (H), Hertha (A), Hoffenheim (H), Hannover (A), Köln (H), Dortmund (A).

FC Augsburg (14./30:42/30): Der beeindruckende 2:1-Sieg über Köln hat den Glauben an das "Wunder Klassenerhalt" gestärkt. "Das war erstligareif mit Sternchen", attestierte Manager Andreas Rettig der Mannschaft, die nun seit sechs Spielen unbesiegt ist. Dass Aufstiegsgarant Nando Rafael seine Formkrise überwunden hat und im ersten Startelfeinsatz den Elfmeter zum Sieg verwandelte, trägt zur Euphorie bei.

Restprogramm: Bayern (A), Stuttgart (H), Wolfsburg (A), Schalke (H), Mönchengladbach (A), HSV (H).

1. FC Köln (16./35:58/28): Nachdem einige Medien bereits die Entlassung von Trainer Stale Solbakken vermeldeten, kam am Sonntagnachmittag die Kehrtwende: Der Norweger bleibt im Amt. "Ich habe der Gesellschafterversammlung diese Empfehlung ausgesprochen. Dem ist entsprochen worden", sagte Geschäftsführer Claus Horstmann und erntete Buhrufe von den Fans. 50 von ihnen hatten am Vorabend den Mannschaftsbus auf der Rückreise vom desolaten Auftritt in Augsburg aufgehalten und 20 Minuten mit den Profis diskutiert. Bei der Rückkehr am Geißbockheim soll es zu Handgreiflichkeiten gekommen sein. Nach sieben Punkten aus elf Rückrundenspielen liegen die Nerven beim führungslosen FC blank.

Restprogramm: Bremen (H), Mainz (A), Mönchengladbach (A), Stuttgart (H), Freiburg (A), Bayern (H).

Hertha BSC Berlin (17./30:52/26): Abschotten für den Abstiegskampf - nach dieser Devise wurde die angesichts der vielen Großchancen bittere und unnötige 1:4-Niederlage gegen Wolfsburg verarbeitet. Die Spieler verordneten sich selbst einen Maulkorb, das gestrige Auslaufen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Trainer Otto Rehhagel sprach von einer "sehr bedrohlichen Situation". Seine Rettungsmission wird immer schwieriger. In den bisherigen sieben Spielen seit seiner Amtsübernahme holte Hertha zwei Siege, dafür waren die beiden Heimniederlagen gegen Bayern (0:6) und nun gegen Wolfsburg aber umso bitterer.

Restprogramm: M'gladbach (A), Freiburg (H), Leverkusen (A), Kaiserslautern (H), Schalke (A), Hoffenheim (H).

1. FC Kaiserslautern (18./17:39/20): Acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz bei sechs verbleibenden Partien - beim abgeschlagenen Tabellenletzten herrscht Endzeitstimmung. Nur der neue Trainer Krassimir Balakow hält nach dem 0:1 gegen den HSV an das letzte Fünkchen Hoffnung am Glimmen: "Das nächste Spiel gegen Hoffenheim ist ein Finale, die letzte Chance. Wenn wir das auch verlieren, müssen wir anders planen." Vereinsboss Stefan Kuntz hat den dritten Abstieg allerdings bereits einkalkuliert. Seine Mannschaft wartet seit 18 Spielen auf einen Erfolg, neun Heimspiele ohne Sieg bedeuten Liganegativrekord. Weniger als 17 Tore nach 28 Spieltagen erzielte nur Tasmania Berlin 1965/66.

Restprogramm: Hoffenheim (H), Leverkusen (A), Nürnberg (H), Hertha (A), Dortmund (H), Hannover (A).