Der Nationalstürmer glänzt beim 7:0 gegen Basel als vierfacher Torschütze und befördert die Münchner ins Viertelfinale der Champions League.

München. Der Bayern-Traum vom Heimfinale lebt - und wie! Angeführt von Vierfachtorschütze Mario Gomez haben die Münchner den FC Basel mit 7:0 (3:0) aus der Champions League katapultiert und stehen nach ihrem höchsten Sieg in der Königsklasse zum elften Mal im Viertelfinale. Arjen Robben (10./81. Minute), Thomas Müller (42.) und Gomez mit seinen Saisontreffern sieben bis zehn in der europäischen Meisterklasse (44./50./61./66.) sorgten am gestrigen Abend nach der 0:1-Hinspielniederlage für klare Verhältnisse und Festtagsstimmung in der mit 66 000 Zuschauern ausverkauften Allianz-Arena.

"Wir wollten von Anfang an zeigen, dass für Basel heute nichts zu holen ist", sagte Kapitän Philipp Lahm. "Am Ende hat man wie schon am vergangenen Wochenende gesehen, dass wir eine Mannschaft auseinandernehmen können." Einen Wunschgegner fürs Viertelfinale hatte Lahm nicht. Nur Barcelona und Real Madrid sollten es bitte schön nicht sein. Bei der Auslosung an diesem Freitag werden die Bayern Gewissheit über die Schwere ihres weiteren Weges ins Finale am 19. Mai im eigenen Stadion erhalten. Weitere Einnahmen sind dem deutschen Branchenführer schon gewiss: Inklusive der 3,3 Millionen für den Viertelfinaleinzug haben die Münchner in dieser Saison schon 19,2 Millionen Euro allein an Prämien verdient.

Mit der Mannschaft vom 7:1 gegen Hoffenheim startete der FC Bayern in die Partie - und legte genauso entschlossen los wie am Sonnabend. Ohne den zunächst noch geschonten Bastian Schweinsteiger brannten die Münchner ein Offensivfeuerwerk ab, sodass den zuvor in 17 Spielen ungeschlagenen Schweizern kaum Zeit zum Luftholen blieb. Sieben zum Teil wunderschön herausgespielte Tore waren Ausdruck der klaren Überlegenheit. Mit ihrer Gala lieferten die Münchner zugleich den Nachweis, dass sie ihr Zwischentief wohl endgültig überwunden haben.

Eine überragende Rolle spielte Gomez, der als erster deutscher Vierfachschütze in die Champions-League-Historie eingeht. Mit nun zehn Toren ist der Bayern-Torjäger dem in der Saisonrangliste führenden Lionel Messi (12) vom FC Barcelona dicht auf den Fersen. Neben Gomez trumpfte auch Robben auf, der seine beste Saisonleistung bot. Das erste Tor in der Königsklasse seit April 2010 war verdienter Lohn für den spielfreudigen Niederländer. Im zweiten Durchgang schwang sich Franck Ribéry mit seinen Anspielen auf Gomez zum überragenden Vorbereiter auf.

Mit einem Sturmlauf eröffneten die Bayern die Partie, gegen Robben fanden die Schweizer kein Rezept. Er wirbelte nach Belieben und erzielte nicht von ungefähr das Führungstor - wenn auch mit etwas Glück. Ein abgeblockter Kroos-Schuss landete genau auf dem Fuß von Robben, der aus kurzer Distanz die Nerven behielt und Yann Sommer im Tor der Basler überlistete. Wenig später war Robben Ausgangspunkt der nächsten Münchner Chance, bei der Ribéry den Ball mustergültig für Gomez auflegte, doch der Torjäger scheiterte mit der Hacke an Sommer (12.).

In der Folgezeit hielt allein der bereits im Hinspiel überragende Schlussmann die überforderten Eidgenossen im Spiel. In der 22. Minute fischte Sommer einen Kopfball von Müller von der Linie. Während die Bayern nach Herzenslust kombinierten, war von der Offensive des Schweizer Meisters so gut wie nichts zu sehen. Die ehemaligen Bundesliga-Profis Marco Streller und Alexander Frei konnten sich kaum in Szene setzen, auch der künftige Münchner Xherdan Shaqiri trat in der Offensive nicht in Erscheinung.

Wie man seine Chancen eiskalt verwertet, zeigte die Heynckes-Elf mit dem 2:0 durch Müller, der Robbens Flanke per Volleyschuss zu seinem ersten Champions-League-Treffer der Saison im kurzen Toreck versenkte. Keine 120 Sekunden später war die Partie mit dem 3:0 durch Gomez entschieden. Kroos' weite Freistoßflanke hatte Holger Badstuber an seinem 23. Geburtstag mit dem Kopf zum Torschützen verlängert.

Doch der Torhunger der Bayern war damit noch nicht gestellt. Fünf Minuten nach Wiederbeginn bediente Ribéry in der Mitte Gomez, der Sommer per Direktabnahme keine Chance ließ. Danach war Gomez überhaupt nicht mehr zu stoppen. Während die völlig einbrechenden Schweizer kaum noch Gegenwehr leisteten, traf der Nationalstürmer nach Belieben. Beim 5:0 war Ribéry der Flankengeber, und auch zum sechsten Tor leistete der Franzose die Vorarbeit. Seine Landsleute von Olympique Marseille setzten sich derweil trotz einer 1:2-Niederlage bei Inter Mailand durch. Sie profitierten vom 1:0-Sieg im Hinspiel.