Der ehemalige Kapitän der DFB-Elf sieht seine Entmachtung einer Verschwörung geschuldet. Auch der Boateng-Clan bekommt von Ballack noch einmal sein Fett weg.

Mit einem Liga-Rekord in Spanien haben die Stars von Real Madrid José Mourinho das 100. Spiel als Trainer der "Königlichen" versüßt. Das hart erkämpfte 3:2 bei Betis Sevilla war der zehnte Auswärtssieg des Tabellenführers in der spanischen Fußball-Liga in Serie - eine neue Bestmarke der Primera División. Cristiano Ronaldo erhöhte mit zwei Treffern sein Saisonkonto auf 32. Sein Landsmann Mourinho feierte in Sevilla im Jubiläumsspiel seinen 77. Liga-Sieg bei nur zehn Niederlagen.Die kämpferisch starken Sevillaner gingen allerdings in der 9. Minute durch ein Tor von Jorge Molina in Führung. Der Argentinier Gonzalo Higuaín erzielte 15 Minuten später nach einer herrlichen Vorlage des deutschen Nationalspielers Mesut Özil den Ausgleich. Ronaldo brachte den Rekordmeister in der 52. Minute in Führung, aber nur zwei Minuten später gelang Jefferson Montero für Betis erneut der Ausgleich. Mit seinem zweiten Tor in der 73. Minute stellte Ronaldo jedoch den glücklichen Erfolg der Gäste sicher, zumal ein Handspiel im Strafraum von Real-Verteidiger Sergio Ramos in letzter Minute ungestraft blieb.

Nach dem Torfestival auf europäischer Bühne hat Lionel Messi Real Madrids einzigen Verfolger, den FC Barcelona, wieder mal im Alleingang zum Sieg geschossen. Gegen Racing Santander markierte der Argentinier seine Saisontreffer 29 und 30 (29. Minute, 56., Foulelfmeter) und ebnete Barca damit den Weg zum lockeren 2:0-Sieg. Messi hatte bei der 7:1-Gala in der Champions League gegen Bayer Leverkusen unter der Woche fünf Treffer erzielt.

Überraschende Wachablösung in England: Manchester City hat die Tabellenführung in der englischen Premier League an den Stadtrivalen ManUnited verspielt. Während das Team von Alex Ferguson beim 2:0 gegen West Bromwich Albion keine Schwierigkeiten hatte, verlor der Tabellenführer nach schwacher Leistung sensationell mit 0:1 bei Aufsteiger Swansea City. Für den neuen Spitzenreiter, der in der Tabelle nun einen Punkt vorne liegt, erzielte Englands Nationalstürmer Wayne Rooney seine Saisontore 19 und 20. An der Stamford Bridge besiegelte Didier Drogba mit seinem 100. Premier-League-Treffer in der 68. Minute den Sieg von Chelsea, das nach der Entlassung von Andre Villas-Boas von Interimscoach Roberto Di Matteo betreut wurde und durch den 1:0-Heimsieg zumindest vorübergehend nach Punkten mit dem Tabellenvierten FC Arsenal gleichzog. Bei Stoke spielte Ex-Nationalspieler Robert Huth 90 Minuten durch.

Der Hamburger Ivan Klasnic hat den Bolton Wanderers im Abstiegskampf einen wichtigen Sieg gerettet. Der Kroate erzielte sechs Minuten nach seiner Einwechslung in der 86. Minute den Siegtreffer zum 2:1-Erfolg gegen die Queens Park Rangers. Die Saisonziele endgültig abschreiben kann dagegen wohl der FC Liverpool. Die Teilnahme an der Königsklasse ist nach dem 0:1 gegen Sunderland nicht mehr realistisch. Zehn Punkte besteht der Abstand zu Chelsea.

Wie auf Schalke vor der Entlassung steht beim früheren niederländischen Fußballmeister PSV Eindhoven Trainer Fred Rutten. Nach drei verheerenden Niederlagen in Folge kündigte der Verein am Sonntagabend eine Vorstandssitzung für Montagmorgen an. Es wird allgemein erwartet, dass danach die Trennung verkündet wird. Rutten hatte das Amt bei der PSV im Sommer 2009 übernommen, nachdem er auf Schalke nach nur einem Dreivierteljahr beurlaubt worden war. Im Dezember hatte der 47-Jährige angekündigt, den Verein am Saisonende zu verlassen. Die letzten drei Spiele in der Europa League und der Liga hatte Eindhoven allesamt verloren und dabei 13 Gegentore kassiert.

Seine Entmachtung in der deutschen Nationalelf bewertete Michael Ballack als abgekartetes Spiel: "Mein Gefühl sagt mir, dass Philipp Lahm bei seinem Interview in der Kapitänsfrage 2010 mit dem Bundestrainer Doppelpass gespielt hat", sagte Ballack im TV-Sender Sky. Lahm hatte damals in der "tz" seinen Führungsanspruch geltend gemacht, obwohl Ballack noch im Amt gewesen war, dieser nach einem bösen Foul von Kevin-Prince Boateng aber sein wohl letztes, großes Turnier verpasste und bei der WM 2010 nur zuschauen konnte. "Boateng hat sich nie bei mir entschuldigt. Das hätte eine gewisse Klasse gehabt, doch stattdessen gab es immer wieder dumme Kommentare von familiärer Seite", bestätigte der 35-Jährige.