Die deutschen Nationalspieler in Diensten der Madrilenen schossen sich den Länderspiel-Frust von der Seele: Beim 5:0-Kantersieg des Tabellenführers gegen Espanyol Barcelona verhalf Mesut Özil seinem Kollegen Sami Khedira zu seinem ersten Ligator für Real.

Entlassung beim FC Chelsea. Der englische Premier-League-Klub hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer André Villas-Boas getrennt. "Unglücklicherweise sind die Resultate und die Leistungen des Teams nicht gut genug gewesen", teilte der Verein gestern auf seiner Homepage mit. Tags zuvor hatte der Tabellenfünfte 0:1 bei West Bromwich Albion verloren. Zum Interimstrainer wurde bis zum Ende der Saison Chelsea-Co-Trainer Roberto Di Matteo bestimmt. Besser läuft es für Stadtrivale FC Arsenal. Der Klub hat beim FC Liverpool seine Champions-League-Ambitionen untermauert. Torjäger Robin van Persie erzielte beide Treffer (31./90.) beim 2:1-Sieg. Diskussionen gibt es derweil bei Manchester City. Mario Balotelli, italienischer Stürmer des Tabellenführers, ist laut der Boulevardzeitung "The Sun" dabei beobachtet worden, wie er 36 Stunden vor dem Meisterschaftsspiel gegen die Bolton Wanderers (2:0) ein Striplokals in Liverpool verließ. Balotelli selbst schien der Besuch aber nicht belastet zu haben. Der 21-Jährige traf gegen Bolton zum 2:0-Endstand. "Wenn er früher ins Bett geht, kann er vielleicht drei oder vier Tore schießen", kommentierte City-Teammanager Roberto Mancini.

Lazio Rom hält den Anschluss. Das Team von Nationalspieler Miroslav Klose bleibt weiter aussichtsreicher Verfolger des Spitzenduos der Serie A. Im Stadtderby beim AS Rom feierte Lazio gestern einen 2:1-Erfolg und verbesserte sich auf Tabellenplatz drei der italienischen Liga. Klose spielte 90 Minuten durch, blieb aber ohne Torerfolg. In der Tabelle zog sein Team an Udinese Calcio (0:0 gegen Bergamo) vorbei. Spitzenreiter ist der AC Mailand, der bereits am Sonnabend 4:0 bei US Palermo gewann. Milan hat sechs Punkte Vorsprung auf Lazio. Dazwischen auf Rang zwei liegt Juventus Turin mit drei Zählern Rückstand auf Platz eins, aber auch einem Spiel weniger.

Schlechte Karten für Nuri Sahin. Der frühere Bundesligaprofi von Borussia Dortmund kommt beim spanischen Rekordmeister Real Madrid nicht zum Zuge. Trainer José Mourinho äußerte sich vor dem 5:0-Erfolg gegen Espanyol Barcelona, bei dem der deutsche Nationalspieler Sami Khedira in der 38. Minute sein erstes Tor im 42. Ligaspiel für die Königlichen erzielte (Nationalmannschaftskollege Mesut Özil bereitete den Treffer vor), ungewohnt hart über den Türken, der am Mittwoch mit der Nationalelf gegen die Slowakei (1:2) gespielt hatte. "Real Madrid ist viel besser als die türkische Nationalelf", betonte der Portugiese. Etwas harmonischer geht es beim FC Barcelona zu, der den 17. Saisonsieg in der Primera Division eingefahren hat, aber weiter zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Real hat. Mit dem 3:1 gegen Sporting Gijon feierten die Katalanen eine gelungene Generalprobe für das Achtelfinalrückspiel in der Champions League am Mittwoch gegen Bayer Leverkusen.

Kopftuch erlaubt. Der Fußballweltverband Fifa hat auf die Forderung der Vereinten Nationen reagiert und erlaubt islamischen Spielerinnen künftig das Tragen von Kopftüchern auf dem Platz. Die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) stimmten am Sonnabend im englischen Surrey einstimmig für die Aufhebung des Verbots, das 2007 aus Sicherheitsgründen ausgesprochen worden war. Darüber hinaus wurde beschlossen, zwei Firmen mit einer zweiten Testreihe in Sachen Torlinientechnik zu beauftragen.

Disput zwischen Brasilien und der Fifa. Der Streit zwischen dem Ausrichter der WM 2014 und dem Weltverband eskaliert. Nach der Kritik von Jerome Valcke, der am Freitag verkündet hatte, die Organisatoren seien nicht im Zeitplan und bräuchten einen "Tritt in den Hintern", erklärte Brasiliens Sportminister Aldo Rebelo, den Fifa-Generalsekretär künftig als Gesprächspartner abzulehnen. Brasiliens Verbandschef Ricardo Teixeira gab sich diplomatischer und sagte, Valcke solle sich entspannen: "Brasilien und seine Menschen haben die Kompetenz, eine tadellose WM zu organisieren."

Niersbach kritisiert WM-Vergabe. Nach seinem Vorgänger Theo Zwanziger hat nun auch der neue DFB-Präsident Wolfgang Niersbach die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an Katar kritisiert. "Ich persönlich halte die Entscheidung für falsch. Die wichtigste Veranstaltung, die es im Fußball gibt, braucht einen idealen Standort", sagte Niersbach in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".