Ein Kommentar von Alexander Laux

138 Bundesligaspiele hat René Adler für Leverkusen bestritten, sein letzter Einsatz datiert allerdings vom 14. Mai 2011, dem letzten Spieltag der Saison 10/11. Seit Sommer kämpft der 27-Jährige mit Patellasehnenproblemen. Ob er in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommen kann, ist fraglich. Es wäre sein Abschiedsspiel nach zwölf Jahren Vereinszugehörigkeit. Mit Bernd Leno steht bei der Werkself längst sein Nachfolger im Bayer-Tor. Seine Rückkehr ins Trikot der Nationalmannschaft ist auch kein Selbstgänger, da neben Leno vor allem mit Hannovers Ron-Robert Zieler und Marc-André ter Stegen (Gladbach) hoch talentierte, junge Torhüter nachdrängen. Es braucht also ein wenig Fantasie, um die großen Chancen des HSV zu erkennen, die eine Verpflichtung Adlers mit sich brächte.

Punkt eins: Jaroslav Drobny ist ein guter, aber kein herausragender Torhüter, der zudem den Höhepunkt seines Leistungsvermögens bereits hinter sich hat. Ein gesunder Adler hingegen ist nach Manuel Neuer einer der besten Keeper Deutschlands. Und wer die Treue von Bundestrainer Joachim Löw kennt, kann davon ausgehen, dass Adler bald wieder die Nummer zwei im DFB-Team sein wird, sobald er regelmäßig spielt.

Punkt zwei: Gerade in Anbetracht der finanziellen Situation des HSV wäre die Verpflichtung Adlers ein Königstransfer. Die Hamburger müssten weder Ablöse noch ein Handgeld bezahlen, könnten den Deal also ohne fremde Hilfe von Investoren stemmen.

Selbst wenn Adler anfangs noch nicht in Topform wäre: Das Warten, bis er wieder sein Niveau erreicht, lohnt sich auf jeden Fall.