Ein trister Tag für den Trainerfuchs. Bei seiner völlig missglückten Rückkehr nach Schalke saß Felix Magath 90 Minuten griesgrämig auf der Bank und verschwand nach dem Schlusspfiff in der Kabine. "So darf die Mannschaft sich nicht präsentieren. Das geht nicht, und da stimmt irgendetwas nicht", sagte der vor knapp einem Jahr im Unfrieden aus Gelsenkirchen geschiedene Trainer gestern Abend nach dem 0:4 bei seinem Ex-Klub Schalke 04. Für die Königsblauen, die damit Platz vier festigten, schossen ausgerechnet Magaths Top-Transfers Raul mit seinem 400. Profitor (10.) und Klaas-Jan Huntelaar (15./72.) sowie Zögling Joel Matip (49.) die Tore.

Jubiläumssieg mit "Köpfchen". Dank der Kopfballtreffer von Karim Haggui und Mame Diouf hat Hannover 96 im 800. Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte den Grundstein zu einem verdienten 4:2-Erfolg gegen den VfB Stuttgart gelegt. Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic bewertete das Spiel mit gemischten Gefühlen. "Es hört sich blöd an, wenn man 2:4 verloren hat, aber die Jungs haben vieles gut gemacht", rechtfertigte der frühere Nationalspieler die Leistung. Hannover, seit dem 30. April 2011 zu Hause unbesiegt, hat nun 34 Punkte gesammelt.

Ein Herz für Karneval. Trainer Stale Solbakken vom abstiegsbedrohten 1. FC Köln erlaubt seinen Profis trotz der 1:2-Niederlage am Sonnabend beim 1. FC Nürnberg, den Rosenmontagszug in Köln zu besuchen. "Es ist nicht so, dass man zu Hause sitzen muss. Man kann sich den Karneval ansehen, da wissen alle, wo die Grenze ist", sagte der Norweger gestern. Kölns Torhüter Michael Rensing hat die Brisanz der Situation jedenfalls erkannt: "Wir sind jetzt im Abstiegskampf angekommen." Der 1. FC Nürnberg dagegen hat sich seiner größten Abstiegssorgen entledigt. Ganze sieben Zähler trennen die Franken nun von einem direkten Abstiegsplatz.

Unruhe trotz Pflichtsieg. Andre Schürrle musste sich nach dem 4:1-Erfolg gegen den FC Augsburg Luft machen. "Das nervt. Trikottausch und solche Geschichte, die brauchen wir nicht", polterte der Nationalspieler von Bayer Leverkusen. Die Schlagzeilen nach dem 1:3 im Champions-League-Duell gegen den FC Barcelona, als sich die Mitspieler Manuel Friedrich und Michal Kadlec mehr um das Trikot von Superstar Lionel Messi als um das Spiel zu kümmern schienen, waren dem 21-Jährigen sauer aufgestoßen. Immerhin: Trotz der Schmähgesänge der Fans hat die Werkself gegen Augsburg überzeugt. Die Gäste mussten nach drei Unentschieden wieder als Verlierer vom Platz gehen.

Eigentor für die Geschichtsbücher. Nachdem sich Nikolce Noveski ausgerechnet in der fünften Jahreszeit beim selbst ernannten Karnevalsverein FSV Mainz 05 wieder einmal zum Narren gemacht hatte, suchte der Mainzer Kapitän kommentarlos das Weite. Dass der Mazedonier beim 1:1 bei 1899 Hoffenheim zum sechsten Mal in seiner Bundesliga-Karriere ins eigene Tor getroffen und damit den Rekord von Manfred Kaltz eingestellt hatte, führte wohl selbst beim besonnenen Verteidiger zu einem hohen Frustfaktor. Der Pechvogel wurde aber immerhin von Thomas Tuchel getröstet. Manager Christian Heidel blieb der Galgenhumor: "Er ist kurioserweise immer da, wo es brennt." Hoffenheims Trainer Markus Babbel muss derweil weiter auf seinen ersten Erfolg warten.

Bundesliga-Torschützenliste: 18 Tore: Mario Gomez (Bayern München), Klaas Jan Huntelaar (Schalke); 15 Tore: Lukas Podolski (Köln), Claudio Pizarro (Bremen); 14 Tore: Robert Lewandowski (Dortmund); 13 Tore: Marco Reus (Mönchengladbach); 11 Tore: Raúl (Schalke), Abdellaoue (Hannover), Martin Harnik (Stuttgart); 9 Tore: Papiss Demba Cissé (Freiburg).