Mit seiner zweiten Saisonniederlage in der spanischen Liga hat der FC Barcelona seine Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung gegen den Erzrivalen Real Madrid praktisch verspielt.

Madrid. Nach der 2:3-Pleite bei CA Osasuna können die Fußball-Stars des FC Barcelona die Titelverteidigung in der Primera Division abhaken – nun zählt für Lionel Messi und Co. nur noch die Königsklasse. „Die Liga ist sehr kompliziert geworden. Jetzt werden wir den Champions-League-Titel verteidigen“, verkündete Trainer Pep Guardiola nach dem unerwarteten Rückschlag in Pamplona. Die erste Herausforderung wartet schon am Dienstag beim Achtelfinal-Hinspiel im Camp Nou-Stadion gegen den Bundesliga-Sechsten Bayer Leverkusen.

Mit dem 4:2 (1:1)-Sieg am Sonntagabend im Bernabéu-Stadion gegen UD Levante baute Tabellenführer Real Madrid seinen Vorsprung auf den Erzrivalen aus Barcelona auf komfortable zehn Punkte aus. Eine solche Differenz haben die „Königlichen“ bisher in ihrer Vereinsgeschichte noch nie verspielt.

Held des Abends war einmal mehr Cristiano Ronaldo. Der Portugiese schoss nach dem frühen 0:1-Rückstand (5.) mit drei Treffern zwischen der 45. und 56. Minute den entscheidenden 3:1-Vorsprung heraus. Mit einem Handelfmeter, einem Kopfball und einem Fernschuss erzielte der Portugiese seine Saisontore 25 bis 27. Die Gäste mussten ab dem Elfmeter in Unterzahl spielen und hatten danach dem Wirbel der Hausherren mit Mesut Özil nicht mehr entgegenzusetzen. Özil hatte noch Pech mit einem Pfostentreffer.

Die spanische Presse kommentierte die Barça-Schlappe am Sonntag mit schonungsloser Offenheit. „Dies war das schlechteste Spiel seit langem“, urteilte die Madrider Zeitung „El País“. Das Guardiola-Team sei „nicht wiederzuerkennen“ gewesen. Der FC Barcelona habe keine Kontrolle über das Spiel gehabt und Osasuna den Ballbesitz geschenkt. Das Sportblatt „Marca“ bezeichnete die Darbietung der Katalanen in der ersten Spielhälfte sogar als „schändlich“.

Die meisten Kommentatoren zeigten kein Verständnis für die von Guardiola gewählte Aufstellung. Mit Blick auf das Champions-League-Spiel gegen Leverkusen hatte der Coach die drei Weltklasse-Mittelfeldspieler Xavi, Andrés Iniesta und Cesc Fábregas auf der Ersatzbank gelassen und nicht weniger als sieben Nachwuchsspieler eingesetzt. Fábregas wurde 20 Minuten vor dem Spielende eingewechselt und hätte mit einem Kopfball fast noch den 3:3-Ausgleich geschafft, scheiterte jedoch ebenso wie Weltstar Messi zuvor an dem überragenden Torwart Andrés Fernández.

Die Gastgeber, die in den letzten acht Spielen keinen Sieg errungen hatten, waren durch zwei Treffer von Dejan Lekic bis zur 22. Minute mit 2:0 in Führung gegangen. Nach dem Anschlusstreffer von Alexis Sanchez (51.) stellte Raul Garcia den Zwei-Tore-Abstand wieder her (56.). Mehr als das 2:3 durch Cristian Tello (73.) gelang dem Champions-League-Gewinner nicht. Erstmals nach 80 Spielen kassierte Barça wieder drei Gegentore.

(dpa)