Der Nationalspieler beklagt Konzeptlosigkeit - Kölns Geschäftsführer Horstmann: “Ein Affront“

Köln. Lukas Podolski droht nach seinem Frustinterview großer Ärger mit seinem Arbeitgeber 1. FC Köln. Der Nationalspieler hat seinem Verein Konzeptlosigkeit vorgeworfen und muss jetzt laut Geschäftsführer Claus Horstmann mit Konsequenzen rechnen.

"Wenn man schaut, welche Perspektiven mir aufgezeigt wurden und was am Ende dabei rausgekommen ist, ist das enttäuschend", klagte Podolski in einem "Bild am Sonntag"-Interview und machte seinen Fans damit wenig Hoffnung auf eine Verlängerung seines 2013 auslaufenden Vertrags. "Hier fehlt Kontinuität. Regelmäßig werden Trainer, Sportdirektor und jetzt auch das Präsidium ausgetauscht. Klar gesagt: So kann langfristig nichts entstehen."

FC-Geschäftsführer Horstmann zeigte wenig Verständnis für Podolskis öffentliche Kritik. "Das ist ein Affront gegen den Verein. Wenn man selbst immer Ruhe einfordert, in dieser Situation als verletzter Spieler ein solches Interview zu geben, dieses Selbstverständnis erschließt sich mir nicht", sagte Horstmann dem "Express". Podolski habe einen klaren arbeitsvertraglichen Verstoß begangen und müsse mit Konsequenzen rechnen. "Die Aussagen kommen ja nicht zum ersten Mal, aber zu einer für den Spieler und für den Verein denkbar ungünstigen Zeit."

Im Gegensatz zu den ambitionierten Plänen der Klubführung habe sich beim FC seit seiner Rückkehr aus München im Jahr 2009 wenig geändert, hatte Podolski moniert. "Christoph Daum hat mal gesagt, dass viel versprochen und wenig gehalten wurde. Ich sehe mich darin bestätigt." So sollte sich der Verein erst unter den Top 8 und später unter den Top 6 der Liga etablieren. Jetzt liebäugelt er mit einem Vereinswechsel: " Wenn ich wechseln sollte, würde mich - Stand jetzt - das Ausland sehr reizen." Aber auch eine Rückkehr zum FC Bayern sei denkbar. Podolski verwies auf sein gutes Verhältnis zum Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß: "Von den Leuten im Fußballgeschäft schätze ich ihn am meisten in Deutschland. Wenn es wirklich Interesse gibt, wird er sich bestimmt melden. Ausschließen werde ich gar nichts."