Ein Kommentar von Alexander Laux

Wer die Entwicklung bei Hertha BSC beobachtet, muss zu dem Schluss kommen, dass es für den Klub wohl am Besten wäre, einen Vertrag mit einer Trainervermittlungsagentur abzuschließen. Diese hätte in ihrem Portfolio diverse Fußballlehrer-Typen unter Vertrag, die je nach Bedarf wochen- oder monatsweise vom Hauptstadtklub gemietet werden könnten. Schließlich war Michael Skibbe, der am Sonntag nach nur fünf Pflichtspielen entlassen wurde, bereits der vierte Trainer, der innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre in der Ära von Sportchef Michael Preetz in Berlin seinen Koffer packen musste.

Womit wir auch schon bei einem der Hauptverursacher des Hertha-Übels wären. Bislang ist der "Geschäftsführer Sport" den Nachweis schuldig geblieben, die Geschäfte eines Profiklubs strukturiert zu leiten, im Team zu arbeiten (siehe den Lügen-Zoff mit Ex-Coach Markus Babbel) und sich vor der Verpflichtung von leitenden Angestellten ausgiebig zu erkundigen. Streng genommen hatte Skibbe zuletzt nur in Ländern Erfolg, wo er einen Dolmetscher benötigte.

Selbstverständlich zeichnet es jeden Menschen aus, Fehler auch bei sich selbst zu suchen und diese zu korrigieren. Wer aber auf Dauer überfordert ist, sollte bei einem notwendigen Neuaufbau nicht im Weg stehen. Dass nun ausgerechnet Holger Stanislawski vom unsteten preetzschen Wirken profitieren kann, ist eine Fußball-Kapriole. Schließlich musste "Stani" gerade erst seinen Spind in Hoffenheim räumen, weil dort ebenfalls ein ungeduldiger Mensch herrscht, der nicht nur viel Geld hat, sondern auch viel Ahnungslosigkeit.