Ein Kommentar von Kai Schiller

Am Dienstagabend war es wieder so weit. Diesmal war es Dortmunds Jürgen Klopp, der sich vehement über den in Kiel gefrorenen Rasen beschwerte. Ein Spiel auf einem derartigen Untergrund, so die Kritik des BVB-Trainers, sei einem Viertelfinale des DFB-Pokal nicht würdig. Und natürlich dauerte es nicht lange, ehe der DFB am Folgetag zu konkreten Maßnahmen aufgerufen wurde. Einer forderte, eine Rasenheizung ab dem Viertelfinale zur Pflicht zu machen, ein anderer war sich nicht zu schade, die alte Diskussion um eine längere Winterpause und eine Verkürzung der Sommerpause wieder aufzunehmen.

Ganz ehrlich: Diese Debatte ist so überflüssig wie der vierte Schiedsrichter an den Trainerbänken. Natürlich war der heizungslose Rasen in Kiels Holsteinstadion härter als im Mai. Dass man aber in Ausnahmefällen auch auf so einem Untergrund Fußball spielen kann, bewies Klopps Mannschaft mit einem überzeugenden 4:0-Sieg gegen den Regionalligaklub eindrucksvoll. Man muss wohl nicht noch mal erwähnen, dass auch Kiel tatsächlich auf demselben Rasen zurechtkommen musste.

Diejenigen, die sich nun darüber echauffieren, dass es nach St. Paulis Pokalsieg gegen Werder Bremen vor sechs Jahren bereits das zweite Mal ist, dass ein Bundesligaklub auf einem derart unwürdigen Untergrund spielen muss, sollten sich die eigenen Worte noch mal auf der Zunge zergehen lasse. Es ist das zweite Mal in sechs Jahren! Man braucht also keine neuen Regeln, sondern nur ein Ende dieser Rasendebatten. An dieser Stelle soll mit gutem Beispiel vorangegangen werden. Und Schluss!